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Woran sie wohl denkt? In Maribor beschäftigte Viktoria Rebensburg vermutlich auch ihr Malheur. aus Deutschland reagerit nach ihrem Ausscheiden.

© Gabriele Facciotti/AP/dpa

Ski Alpin: Bei Viktoria Rebensburg ist der Ärger groß

Die Olympiasiegerin verabschiedet sich mit einem Ausfall in Richtung Ski-WM. In Maribor unterläuft ihr ein grober Fehler.

Nach 13 Fahrsekunden war alles vorbei - und Viktoria Rebensburg ausgerechnet vor den Ski-Weltmeisterschaften in eine kleine Ergebnis-Krise geschlittert. Mit hängendem Kopf rutschte die beste deutsche Skirennfahrerin am Freitag im Regenwetter von Maribor nach ihrem Ausfall ins Ziel. Ein früher Patzer in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom sorgte für Frust statt Lust vor dem Trip nach Schweden. „Es ist ärgerlich, bei so einem Rennen auszuscheiden“, sagte die 29-Jährige - auf die der Deutsche Skiverband beim Saisonhöhepunkt in Are von der kommenden Woche an eigentlich am meisten hofft.

Als sich die zeitgleichen Mikaela Shiffrin (USA) und Petra Vlhova (Slowakei) über den geteilten Sieg freuten, war Rebensburg schon mit der Abreise beschäftigt. Dabei bemühte sie sich um etwas Optimismus. „Es ist definitiv so, dass ich gut Ski fahre, das war in den letzten Wochen und Monaten immer der Fall“, sagte sie. „Ich bin auch schnell. Aber das ins Ziel zu bringen, das ist der nächste Schritt.“ Dann ergänzte sie noch hoffnungsvoll: „Das werde ich dann in Are machen.“

Die Statistik macht Mut

Die Kreutherin fliegt am Samstag nach Schweden, wo am Dienstag der Super-G als erster Wettkampf ansteht. „Auf den werde ich mich vorbereiten und dann einen guten Super-G zeigen“, verkündete die Olympiasiegerin von 2010, die jedoch verunsichert wirkte und schon beim Super-G von Garmisch-Partenkirchen am Samstag ausgeschieden war.

„Der Ärger ist groß, aber man kann es nicht ändern“, resümierte Bundestrainer Jürgen Graller. Rebensburg hat eine wechselhafte Saison hinter sich: Nach dem Start mit Rang vier in Sölden und einem Ausfall in Killington fing sie sich mit zwei zweiten Plätzen Ende Dezember in Courchevel und Semmering. Am Kronplatz Mitte Januar wurde sie Fünfte.

Jetzt also der nächste Ausfall, der zur Folge hat, dass sie ohne den erhofften Weltcup-Sieg zur WM reist. Ein kleiner statistischer Mutmacher: Vor ihren drei Medaillen bei Großereignissen - Olympia-Gold 2010 und -Bronze 2014 sowie Silber bei der WM 2015 - hatte Rebensburg in den jeweiligen Wintern auch kein Rennen gewonnen. „Die Favoritenrolle hat sie jetzt definitiv nicht mehr. Weniger Druck kann auch von Vorteil sein“, sagte Graller. Erste Anwärterinnen auf Gold sind Shiffrin und Vlhova, die in bestechender Form sind.

Der deutsche Alpin-Chef Wolfgang Maier erinnerte daran, dass Rebensburg bei WM oder Olympia oft patzte, wenn die Rennen davor gut gelaufen waren. „Vielleicht kann sie es diesmal umdrehen“, sagte er. „Wer die Generalprobe verhaut, kann beim richtigen Event glänzen.“

Nur Patzer wie in Maribor dürfen einer erfahrenden Athletin wie ihr nicht passieren. Rebensburg steuerte das achte Tor viel zu direkt an und hatte wegen der folgenden Kuppe keine Chance mehr, im Kurs zu bleiben.

„Ich bin relativ gerade auf die Tore zu gefahren und dann irgendwann daneben gestanden“, erzählte sie. Die eisige Piste und den Regen beklagte sie nicht. „Nein, das war einfach eigenes Verschulden. Die Verhältnisse waren gut, es war alles perfekt hergerichtet.“ (dpa)

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