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Inzwischen schon Routine. Die Eisbären klatschen nach einem Sieg ihren Torwart Sebastian Dahm ab.

© dpa

Siegesserie der Eisbären Berlin: Schon Trend oder bloß Intermezzo?

Aus dem Fehlstart der Eisbären ist keine Krise geworden. Nun muss sich zeigen, ob die aktuelle Siegesserie ein Indiz für den weiteren Saisonverlauf ist.

Vor zwei Wochen standen die Eisbären am Abgrund. In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) belegten die Berliner den 14. Platz von 14 Teams. Sie verloren genauso zuverlässig ihre Auswärtsspiele wie sie die Strafbank bevölkerten. Das Toreschießen fiel ihnen unendlich schwer, die Erklärungsversuche für die Niederlagen wirkten zunehmend hilflos.

Vier Spiele später sind die Eisbären neben den Dauersiegern aus München das heißeste Team der Liga. Sie holten aus den vergangenen Partien die maximal möglichen zwölf Punkte, können plötzlich gleichermaßen auswärts wie zuhause gewinnen und in der Tabelle rangieren sie inzwischen auf Position sechs – und das auch noch mit einem Spiel weniger als fast alle Konkurrenten.

Fast drängt sich da die Frage auf, wo das noch hinführen soll. Aber bei den Eisbären bleiben sie cool und denken von Spiel zu Spiel. Am Freitag steht das nächste an, auswärts bei der Düsseldorfer EG (19.30 Uhr, Magentasport). „Wir versuchen, so weiterzumachen wie zuletzt“, sagt Trainer Serge Aubin und erwartet wie eigentlich immer „ein enges Spiel“. Dass es mittlerweile gut läuft für ihn und seine Mannschaft freut den Kanadier, auch wenn er sich wie zuvor nach dem Fehlstart dabei stets eine gewisse Distanz zu den reinen Ergebnissen bewahrt hat. Für ihn ist die Entwicklung der Eisbären ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Schließlich ist er erst im Sommer genau wie viele Spieler neu nach Berlin gekommen.

Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den aktuellen Eisbären und denen von vor zwei oder drei Wochen: „Unsere Special Teams sind einfach besser geworden“, sagt Aubin. Tatsächlich haben die Berliner zuletzt viermal in Folge kein Tor in Unterzahl kassiert, in den sechs Spielen zuvor waren es noch stolze neun. Auch das Powerplay wirkt inzwischen strukturierter, auch wenn die Ausbeute von insgesamt fünf Treffern in Überzahl weiterhin eher mager ist.

Neuzugang Landon Ferraro gibt in Düsseldorf sein Debüt

Neuzugang Landon Ferraro soll helfen, diese Bilanz zu verbessern, in Düsseldorf wird er sein Debüt geben. Von Aubin wird er am Freitag an die Seite der bisherigen Topstürmer Maxim Lapierre und Lukas Reichel gestellt. Die Eingewöhnung sollte Ferraro nicht schwer fallen, auch weil die Mannschaft insgesamt inzwischen gefestigter wirkt. „Wir haben uns als Team gefunden, weil jeder einzelne seine Rolle versteht“, erklärt Aubin.

Eine Folge dessen ist, dass die Eisbären es immer länger schaffen, ihren Plan während eines Spiels beizubehalten. „Wir verlieren nicht so schnell das Momentum – und wenn doch, finden wir es schneller wieder“, sagt Aubin.

Die jüngsten Siege haben zudem das Selbstvertrauen steigen lassen. Die Mannschaft weiß nun, dass mehr möglich ist als es anfangs den Anschein hatte. Prognosen verbieten sich zu diesem frühen Saisonzeitpunkt trotzdem, denn früher oder später wird es auch wieder Niederlagen geben. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Aubin und hofft, dass sein Team den auch beibehält.

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