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Sturm und Drang. Marcus Eriksson (l) und seine Mitspieler von Alba Berlin taten sich lange schwer gegen den Mitteldeutschen BC, ehe sie im dritten Viertel das Spiel drehten.

© Andreas Gora/dpa

Sieg in der Basketball-Bundesliga gegen MBC: Alba Berlin lässt es zum Schluss krachen

Alba tut sich lange schwer gegen den Mitteldeutschen BC. Nach der Halbzeit aber drehen die Berliner auf.

Rokas Giedraitis ist bei Alba Berlin oft für die spektakulären Szene zuständig. Es gibt in der Bundesliga nur wenige Spieler, die kraftvoller dunken als der Litauer, im letzten Spiel des Jahres war seine bemerkenswerteste Aktion allerdings eher kurios als krachend. Im dritten Viertel wurde Giedraitis auf dem Flügel gefoult, sprang schnell noch auf einem Bein nach vorne ab und versenkte einen seltsam anmutenden Dreier. Mit drei Fingern formte er anschließend eine Pistole und traf auch den fälligen Freiwurf. Damit half er seinem Team am Dienstag zu einem erneut schwer erkämpften Sieg gegen den Mitteldeutschen BC. In der Arena am Ostbahnhof gewann Alba vor 8567 Zuschauern 116:108 (29:30, 29:29, 25:36, 22:24) und beendet das Jahr auf Platz drei der Tabelle.

Wie schon im Pokalspiel vor gut zwei Wochen zeigte der MBC, dass er trotz seines Tabellenstands vor allem offensiv nicht zu unterschätzen ist. Aus der Distanz trafen die Gäste erneut sehr stark. Dieses Mal war es allerdings nicht Kaza Kajami-Keane, im Pokal mit 28 Punkten noch überragender Spieler, der Alba die meisten Probleme bereitete. Der Kanadier hatte früh drei Fouls und saß lange auf der Bank. Dafür hatte Andrew Warren einen Sahnetag erwischt und stand schon zur Halbzeit bei 21 Punkten und einer famosen Dreierquote von 86 Prozent. „Für mich ist es unerklärlich, wie der MBC Letzter sein kann. Sie haben eine sehr gute Offensive, haben Shooter auf allen Positionen und haben uns ohne drei Big Men wieder viele Probleme bereitet“, sagte Albas Spielmacher Martin Hermannson (14 Punkte, 10 Assists).

Anders als im Pokal, als sich die Berliner mit Ladehemmungen selbst in Schwierigkeiten brachten, hielten sie dieses Mal offensiv voll dagegen. So entwickelte sich ein schnelles und unterhaltsames Spiel, in dem keine der beiden Mannschaften sonderlich viel Wert auf die Verteidigung legte. Die Zuschauer bekamen einige spektakuläre Szenen zu sehen – etwa einen kraftvollen Dunk von Sergio Karusch gegen Albas-Kapitän Niels Giffey sowie mehrere Abschlüsse am Ring von Giedraitis. Zur Halbzeit stand es 59:58 für den MBC.

Die Berliner drehen das Spiel im dritten Viertel

Dieser Spielverlauf konnte Aito Garcia Reneses nicht gefallen und so hatte Albas Trainer seinem Team wohl einiges mitzuteilen – die Berliner kamen jedenfalls lange nach den Gästen aus der Kabine. Da es dann auch noch einige Minuten dauerte, bis Alba wieder auf Betriebstemperatur kam, lag der MBC schnell mit neun Punkten vorne.

Wie im Pokal legten die Berliner dann allerdings deutlich zu und drehten das Spiel im dritten Viertel. Innerhalb von sechs Minuten erzielten sie 33 Punkte und besonders Giedraitis war mit seinem Vier-Punkt-Spiel sowie einem Fastbreak-Dunk nicht zu stoppen. Beim MBC schlichen sich nun immer mehr Ungenauigkeiten ein, was angesichts des dünnen Kaders allerdings nicht verwunderlich war. Während bei Alba elf Spieler zum Einsatz kamen, waren es bei den Gästen nur acht.

Ins letzte Viertel gingen die Berliner daher mit zehn Punkten Vorsprung und dieser geriet trotz der starken Moral des Tabellenschlusslichts nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Marcus Eriksson war aus der Distanz weiter gefährlich (bester Berliner Werfer mit 23 Punkten), und Giffey machte die 100-Punkte schon mehrere Minuten vor dem Ende perfekt. Das bedeutet bei Alba eine Runde Donuts fürs Team, vielleicht gibt es dem Anlass entsprechend aber doch lieber Pfannkuchen.

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