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Paul Drux (Nr. 95) und die Füchse mussten gegen Logrono richtig kämpfen.

© Andreas Gora/dpa

Sieg im EHF-Cup: Die Füchse spielen wenig begeisternd, aber erfolgreich

Gegen Logrono laufen die Berliner lange einem Rückstand hinterher. Nur wenige Spieler erreichen Normalform.

Von Benjamin Apitius

Bis kurz vor Spielbeginn hatte sich Bob Hanning vor der Auswechselbank neben Trainer Velimir Petkovic postiert. Er klatschte noch einmal alle Spieler ab und schaute ihnen tief in die Augen, sogar dem Maskottchen der Füchse gab Hanning noch ein paar Worte mit auf den Weg. Vielleicht hatte der Manager spanisch gesprochen, seiner Mannschaft merkte man die dringlichen Ermahnungen auch aus den vorangegangen Tagen nicht an. Berlins Handballer taten sich am Sonntagabend beim 29:27 (13:14)-Sieg gegen CB Logrono im vierten Gruppenspiel des EHF-Cups schwer. Die Tür zum Viertelfinale stießen sie mit dem vierten Erfolg aber weit auf. Für das entscheidende Spiel um den Einzug ins Final Four am 17. und 18. Mai in Kiel dürften die Füchsen als Gruppenerster weiterhin mit einem womöglich leichteren Gegner rechnen.

Nach dem enttäuschenden Auftritt am vergangenen Donnerstag in der Bundesliga gegen Bietigheim hatte es einiges zu hören gegeben aus dem Lager der Füchse. Die Zeit der Nachsicht wurde für beendet erklärt, der Kader nach dem Verletzungspech aus der Hinrunde nun in die Verantwortung genommen. Hanning forderte mehr Spielkultur und begeisternden Handballsport. Davon war aber lange nichts zu sehen. Trainer Petkovic fand nach Spielschluss trotzdem eher milde Worte: „Ich kann nicht immer kritisieren. Der Gegner war gut, bei einer solch unangenehmen Deckung, da musst du dich viel bewegen, um die Lücke zu finden. Aber wenn du am Kreis dann eine Quote von einem Treffer aus acht Versuchen aufweist, dann ist das natürlich katastrophal.“

Lange im Rückstand

Einzig Hans Lindberg und Paul Drux fanden annähernd Normalform. Ihren Kollegen war das Bemühen zwar anzusehen, aber der Schalter ließ sich bei vielen nicht umlegen. Nationalspieler Fabian Wiede etwa erwischte einen rabenschwarzen Tag und leistete sich ungewohnte Abspielfehler – erst in der Schlussviertelstunde traute er sich mehr zu und führte sein Team zu einem glücklichen Sieg. Gegen den Tabellendritten der spanischen Liga konnten sich die Füchse vor 4573 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle in der ersten Hälfte nicht entscheidend absetzen. Lange liefen sie sogar einem Rückstand hinterher und wirkten dabei nicht wie die Mannschaft, die noch vor gut einer Woche mit fünf Toren Vorsprung in Spanien gewonnen hatte. Die Anspiele waren ungenau, viele Angriffe verloren ihren Schwung, weil unsaubere Bälle erst im Nachfassen weiterverarbeitet werden konnten. Ein wahrer Kraftakt nach der Pause war nötig, um den Rückstand noch in einen Sieg zu verwandeln. Man will sich die Halbzeitansprache nicht vorstellen.

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