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Es brennt: Der virtuelle Muhammed Kiprit von Hertha BSC hat die Großchance zum 2:0 im ersten Teil des digitalen Stadtderbys gegen den 1. FC Union.

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Update

Sieg gegen den 1. FC Union bei der Bundesliga Home Challenge: Hertha BSC krönt sich zum virtuellen Stadtmeister

Das nächste Berlin-Derby auf dem Rasen lässt auf sich warten. Also geht es an der Konsole um die Ehre. Mit einem klaren Ergebnis.

Eine Spielunterbrechung, ein Elfmeter, zwei Gelbe Karten und ein gerade so verhinderter Platzsturm. Das war die Bilanz des ersten Bundesliga-Derbys zwischen dem 1. FC Union und Hertha BSC im vergangenen November, das die Köpenicker damals knapp mit 1:0 gewannen. Am Sonntagnachmittag, als es nun erneut zwischen beiden Teams um die Stadtmeisterschaft ging, lief jedoch alles ein bisschen friedlicher ab.

Das dürfte daran gelegen haben, dass sich die beiden Alphatiere des Berliner Fußballs diesmal nur virtuell miteinander maßen. Hertha nutzte die Chance zur Revanche und sorgte mit einem deutlichen 7:1-Erfolg nach Hin- und Rückspiel für klare Verhältnisse, was zumindest die virtuelle Vorherrschaft in der Stadt angeht.

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Für das digitale Derby sorgte am Wochenende die „Bundesliga Home Challenge“, ins Leben gerufen von der Deutschen Fußball-Liga, um in der fußballfreien Zeit ein wenig Bundesliga-Atmosphäre über die Bildschirme flimmern zu lassen. Bereits seit drei Wochen sind eine Reihe Klubs aus der Ersten und Zweiten Liga mit dabei und schicken ihre aktuell zeitlich etwas flexibleren Profis oder andere Kollegen aus dem Vereinsumfeld ins Rennen um die Ehre an der Konsole.

Am Sonntagnachmittag bekam es nun also Unions Offensivtalent Julius Kade mit Herthas E-Sportler Eren Poyraz zu tun, bevor sich Unions Verteidiger Keven Schlotterbeck und Herthas Angreifer Pascal Köpke duellierten. Diesmal brauchte es keinen Schiedsrichter, der das Spiel unterbrach, seine Karten ließ er über beide Partien hinweg ebenfalls völlig stecken, und ein Platzsturm war auch nur schwer möglich – dieses Feature fehlt im Videospiel „Fifa 20“ noch.

Zumindest einen Elfmeter hätte jedoch Keven Schlotterbeck gerne gehabt. In der Schlussphase seiner Partie gegen Pascal Köpke war der virtuelle Union-Kapitän Christopher Trimmel von rechts in den Strafraum eingedrungen, ehe eine harte Grätsche von Jordan Torunarigha seinen Bemühungen ein Ende setzte.

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Schlotterbeck schüttelte den Kopf und musste dann auch noch mit ansehen, wie Köpkes Hertha-Profis schnell konterten und Vladimir Darida mit einem satten Schuss vom Sechzehner den 4:1-Endstand der Partie erzielte. So hatte es nicht mal zu einem Einzelsieg für die Köpenicker in den beiden Begegnungen gereicht, nachdem Schlotterbecks Teamkollege Julius Kade den E-Sportler Eren Poyraz aus Herthas eigener Akademie zwar lange ärgern konnte, ihm aber zum Schluss glatt mit 0:3 unterlag.

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Dass Kade mit dem Controller umgehen kann, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Sogar einen Bochumer E-Sportler hat er bereits geschlagen. Und so tat sich auch Poyraz lange schwer gegen den 20-Jährigen, der es so machte, wie sein Team sonst auch auf dem analogen Rasen: Hinten kompakt stehen und nach vorne immer wieder schnell umschalten. Nach einem 0:1-Rückstand zur Halbzeit hatte er gleich mehrmals gute Chancen zum Ausgleich, der Ball wollte jedoch nicht so recht über die Linie. So machte Poyraz mit zwei späten Treffern alles klar.

Umgekehrt zeigte auch Pascal Köpke, dass flinke Beine und flinke Finger nicht zwangsläufig Widersprüche sein müssen. Auch wenn Keven Schlotterbeck früh gegen ihn in Führung ging, ließ Köpke keine Zweifel daran, dass er das Spiel mit seiner Ballsicherheit und seinen Dribblingkünsten gewinnen würde. So konnte er sogar noch etwas Eigenwerbung betreiben, als er das zwischenzeitliche 2:1 auf etwas glücklichem, aber umso geschickterem Wege mit seinem virtuellen Alter Ego erzielte. Dass Herthas neuer Trainer Bruno Labbadia sich das digitale Derby angeschaut hat, ist aber eher unwahrscheinlich. (Tsp)

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