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Shawn Bradley spielte gemeinsam mit Dirk Nowitzki bei den Dallas Mavericks und kurzzeitig auch in der deutschen Nationalmannschaft.

© imago/Icon SMI

Shawn Bradley nach Unfall querschnittsgelähmt: Das harte Schicksal der deutschen Center

Nach den früh verstorbenen Basketball-Nationalspielern Christian Welp und Sascha Hupmann erleidet auch Shawn Bradley einen Schicksalsschlag. Ein Kommentar.

Weil der Mensch dazu neigt, auch Unerklärliches erklären zu wollen, könnte man glauben, die Centerspieler der deutschen Basketball-Nationalmannschaft, träfe ein rätselhafter Fluch – wenn sie in den USA wohnen und um die 50 Jahre alt sind.

So starb vor gut fünf Jahren Christian Welp – 2,12 Meter groß, Europameister von 1993 – im Alter von 51 Jahren im US-Bundesstaat Washington an den Folgen eines Herzinfarkts. Im vergangenen Jahr verschied Sascha Hupmann – 2,16 Meter groß, Ex-Spieler von Alba Berlin und 63-facher Nationalspieler – nach längerer Krankheit im US-Bundesstaat Indiana. Er wurde 49 Jahre alt, litt an einer seltenen Nervenerkrankung und hatte zuletzt im Rollstuhl gesessen. Dieses Schicksal teilt nun auch der 48 Jahre alte Shawn Bradley. Wie dessen ehemaliger NBA-Klub Dallas Mavericks bekannt gab, ist der 2,29 Meter große deutsche Kurzzeit-Nationalspieler bei einem Fahrradausflug in Utah von einem Auto erfasst worden. Bradley ist nun querschnittsgelähmt.

Nicht jeder dieser Schicksalsschläge beruht allein auf Zufall, tatsächlich sind in den USA bereits auffällig viele Basketballprofis früh an Herzkrankheiten gestorben. Wohl auch weil die Herzen von Menschen, die über 2,10 Meter groß sind und Leistungssport betreiben, besonders stark beansprucht werden. Die NBA jedenfalls hat auch wegen des Todes von Christian Welp im Jahr 2015 ein Vorsorge- und Gesundheitsprogramm für ehemalige Profis aufgelegt.

Auch für den Deutschen Basketball Bund ist es kein Fluch, sondern Schicksal, das mitunter beeinflusst werden kann: Shawn Bradley, der wieder guten Mutes sein soll, soll aus seinem Unfall bereits Konsequenzen gezogen haben. Um zu verhindern, dass anderen Ähnliches widerfährt, will er das öffentliche Bewusstsein für die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr stärken.

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