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Sebastian Vettel war zum Saisonauftakt ein Schatten seiner selbst.

© Reuters

Sebastian Vettel nach dem Auftakt in der Formel 1: Nicht reden! Fahren!

Nach Platz zehn in Spielberg ist der Frust bei Sebastian Vettel immens und die Häme groß. So geht es für ihn nicht weiter. Ein Kommentar.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. So heißt es in einem Sprichwort, das die derzeitige Situation von Sebastian Vettel einigermaßen zutreffend beschreibt. In seinem Ferrari war der Deutsche am Sonntag beim ersten Saisonrennen in der Formel 1 ohnehin schon chancenlos.

Doch damit nicht genug, der 33-Jährige leistete sich zudem noch einen schlimmen Fahrfehler. „Ein Bremsmanöver wie von einem Anfänger“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“ und die „Daily Mail“ aus England stellte fest: „Sebastian Vettel zeigt, warum Ferrari ihn loswerden will“.

In der internationalen Presse wird Vettel heftig kritisiert

Der wiederum sprach selbst davon, sich „die ganze Zeit gequält“ zu haben und kein großes Vertrauen in sein Auto zu besitzen. Und das gilt inzwischen für die gesamte Beziehung zwischen dem viermaligen Weltmeister und seinem Rennstall.

Vettel war schon vor dem Rennen ein Auslaufmodell, sein Vertrag wurde von Ferrari nicht verlängert. Nach dem Grand Prix von Spielberg muss er nun aufpassen, dass er seinen Ruf nicht endgültig demoliert. Dabei ist Vettels Verhalten inzwischen genauso störrisch wie das seines Boliden.

In den Tagen vor dem Saisonauftakt erklärte Vettel, dass ein Wechsel zur neuen Saison zu Mercedes für ihn eine „Option“ wäre. Die Absage vom alles dominierenden Team in der Formel 1 folgte prompt. Man sei gut aufgestellt und dass das auch für die Nummer zwei hinter Dauer-Weltmeister Lewis Hamilton gilt, bewies Valtteri Bottas mit seinem Sieg in Spielberg eindrucksvoll.

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So bleibt Sebastian Vettel nur ein Abschied mit Würde. In Österreich wirkte er eher wie ein Altstar, der nicht verstehen will, dass seine Zeit abgelaufen ist. In den kommenden Wochen muss Vettel beweisen, dass er es doch noch kann. Und dass mehr möglich ist, als in einem unterlegenen Auto nur hinterherzufahren und darüber zu jammern, bewies Teamkollege Charles Leclerc beim Auftakt mit Rang zwei.

Erst wenn Sebastian Vettel wieder in ähnliche Dimensionen verstößt, darf er auch wieder Forderungen stellen. Bis dahin hat er einen Job zu erledigen, auch wenn es nur noch einer auf Zeit ist.

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