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Patrick Hausding (vorne) und Sascha Klein aus Deutschland in Aktion. Sie gewinnen die Bronzemedaille.

© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwimm-WM: Synchronsprung-Ära endet „märchenhaft“: Bronze für Hausding/Klein

Von so einem Ende haben die Wasserspringer Patrick Hausding und Sascha Klein geträumt: Sie gewinnen WM-Bronze im letzten gemeinsamen Wettkampf.

Für WM-Bronze bekamen Patrick Hausding und Sascha Klein noch am Beckenrand viele Küsschen und Umarmungen. Die beiden Wasserspringer haben ihre große Synchronsprung-Ära mit einem weiteren Erfolg beendet. Die Rekordeuropameister komplettierten nach Gold 2013 und Silber 2011 am Montagabend in Budapest ihren Medaillensatz bei Weltmeisterschaften. „Wir haben drauf gehofft. Dass es dann so geklappt hat, war märchenhaft“, sagte Hausding.

Mit 440,82 Punkten musste sich das Duo aus Berlin und Dresden nur den chinesischen Weltmeistern Chen Aisen/Yang Hao (498,48 Punkte) und den Russen Wiktor Minibajew/Alexander Bondar (458,85) geschlagen geben. Im Publikum wurden Deutschlandfahnen geschwenkt, die Trainer rissen die Arme hoch - was für eine Abschiedsgala! „Wir waren sehr erfolgreich, das muss uns erstmal jemand nachmachen“, sagte Klein.

Neben dem WM-Titel von Barcelona ist das Olympia-Silber von 2008 der größte Erfolg der beiden. Neunmal Europameister im Synchronspringen vom Turm nacheinander unterstreichen eine besondere Stellung der Olympia-Vierten von Rio in ihrer Sportart. Bronze zum Abschluss rührte das Team, das vor zwei Jahren ohne Edelmetall geblieben war. „Jetzt haben wir den Glanz, den wir uns gewünscht haben“, sagte der glückselig lächelnde Bundestrainer Lutz Buschkow. Von einer Medaille waren Tina Punzel und Friederike Freyer am Montag als Neunte im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett erwartungsgemäß klar entfernt.

Eigentlich hätte die Erfolgsgeschichte schon nach Rio zu Ende gehen sollen

Aber dann kam die große Stunde von Hausding und Klein, die die erste deutsche WM-Medaille in Ungarn gewannen. „Sie waren die Garanten für Leistung für den gesamten Deutschen Schwimm-Verband“, würdigte Buschkow die Musterspringer. Rekordeuropameister Hausding setzt seine Karriere fort und rechnet sich in Ungarn weitere Topplatzierungen aus. Der nun fünfmalige WM-Medaillengewinner Klein will künftig beruflich Fuß fassen, mehr Zeit mit Frau und dem anderthalbjährigen Sohn Oskar verbringen.

Die beiden „Vorbilder“, als die Buschkow sie bezeichnet hatte, kosteten ihren letzten gemeinsamen Wettkampftag von Beginn an aus. Der 31-jährige Klein saugte die Atmosphäre in der Duna Aréna schon beim Athleteneinmarsch auf. Sechs gemeinsame Sprünge, von insgesamt tausenden, lagen da noch vor den beiden Kumpels. Eigentlich hätte die Erfolgsgeschichte schon nach Rio zu Ende gehen sollen. Doch Klein entschied sich noch zur Teilnahme mit Hausding an der lukrativen Weltserie, bei der das Duo auf Rang zwei landete - und dann ging's nach einigem Grübeln auch zur WM.

Weniger als sonst hatten die beiden deutschen Ausnahmespringer trainiert, doch mit ihrem Können und ihrer Routine schmälerte das ihre Chancen keineswegs. Nach den Pflichtsprüngen belegten Klein/Hausding Rang drei. Das „eingespielte Team“ (Hausding) überzeugte auch bei den Kürsprüngen. Platz drei zur Halbzeit, Platz drei nach Runde vier, Platz drei vor dem finalen Durchgang. Und nicht nur dort hatten sie einfach bessere Nerven als die anderen Bronzekandidaten.

Während Hausding den Fokus schnell auf das Mixedspringen mit Maria Kurjo und seine Einzelkonkurrenz vom Drei-Meter-Brett richten muss, darf Klein die Tage in Budapest nun ausklingen lassen. „Ich wünsche ihm, dass er den Übergang vom Sportlerleben zum Berufsleben schnell hinbekommt“, sagte Hausding, der in Rio Bronze vom Drei-Meter-Brett gewann. Er selbst geht jetzt auf die Jagd nach Klein, denn der hat zwei WM-Medaillen mehr als Hausding auf dem Konto.

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