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Sophia Flörsch (oben) flog bei ihrem Unfall meterweit durch die Luft.

© Tony Wong/Apple Daily/dpa

Schwerer Unfall in der Formel 3: Sophia Flörsch wird am Montag operiert

Nach dem Unfall in Macao läuft die Ursachenforschung. Die 17 Jahre alte Deutsche erlitt eine Wirbelsäulenfraktur, es gebe aber keine Lähmungserscheinungen.

Der schwere Unfall der deutschen Nachwuchs-Pilotin Sophia Flörsch beim Weltfinale der Formel 3 in Macao wird vom Internationalen Automobilverband untersucht. Das bestätigte ein Mitarbeiter der FIA. Dabei wird es auch um eine Aussage des chinesischen Teamkollegen von Mick Schumacher gehen. Guan Yu Zhou fuhr vor dem Unfall hinter der 17 Jahre alten Münchnerin und behauptet, gelbe Warnlampen auf der Geraden gesehen zu haben.

„Ich denke, das war ein Organisationsfehler. Sophia war sehr nahe an Jehan Daruvala dran, und als der früh bremste, hatte sie keine Zeit zu reagieren“, sagte Zhou und schilderte den Unfallhergang weiter aus seiner Sicht: „Sie hat mit ihrem Auto den rechten Hinterreifen von Jehans Auto getroffen, und wurde in die Luft geschleudert - bis in den Fangzaun der Lisboa-Kurve.“ Laut offizieller Zeitnahme war Flörsch nur wenige Meter vor der Anbremszone der Kurve mit 276,2 km/h Topspeed gemessen worden.

Bei dem Unfall erlitt Flörsch eine Wirbelsäulenfraktur. Sie soll an diesem Montag in Macao operiert werden. „Wir müssen uns bei den Engeln bedanken, die sie heute bei sich hatte, und auch für die fantastische Kraft ihres Dallara-Rennwagens“, sagte Flörschs Teamchef Frits van Amersfoort.

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Flörsch selbst meldete sich nur wenige Stunde nach dem schweren Crash per Twitter aus dem Krankenhaus: „Ich wollte alle wissen lassen, dass ich okay bin.“ Wie durch ein Wunder, war Flörsch schon nach dem Horror-Crash beim Weltfinale der Formel 3 auch bei Bewusstsein und ansprechbar.

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Flörsch wird erst im Dezember 18

Sie erlitt zwar eine Fraktur der Wirbelsäule, wie die Veranstalter nach einer eingehenden Untersuchungen durch den Chefarzt des General Krankenhauses Conde S. Januario in Macao mitteilten. Ihr Vater versicherte der Deutschen Presse-Agentur aber, dass seine Tochter keine Lähmungserscheinungen habe und alles bewegen könne.

Insgesamt wurden vier weitere Personen in den Unfall verwickelt, der zu einer rund einstündigen Unterbrechung des Rennens geführt hatte. Der japanische Nachwuchspilot Sho Tsuboi klagte über Schmerzen im Lendenwirbelbereich, ein Fotograf erlitt Verletzungen an der Leber, ein anderer sowie ein Streckenposten Gesichts- und Kopf-Traumata. Der Marshall zog sich zudem einen Oberkieferbruch zu.

„An Sophia und die anderen Unfallbeteiligten - wir denken an euch und hoffen weiterhin das Beste“, twitterte Formel-3-Europameister Mick Schumacher. Das sportliche Geschehen geriet angesichts des schrecklichen Unfalls von Flörsch aber zur Nebensache. Die Münchnerin, die am 1. Dezember 18 Jahre alt wird, war erst im Verlauf dieses Jahres in die Formel 3 aufgestiegen, als sie für das niederländische Van Amersfoort Team in Zandvoort an den Start ging. Sie hatte sich zuvor mit starken Leistungen in der Formel 4 empfohlen und es dort als erste Frau zweimal aufs Podest geschafft.

Als erste Frau aus Deutschland trat sie beim Grand Prix in Macao an. Im Zeittraining hatte es Flörsch auf Platz 20 unter 28 Teilnehmern aus 14 Nationen geschafft. In der Qualifikation war sie 19. geworden. Bei ihrem Unfall in der vierten Runde lag Flörsch auf Position 15.

Kritik an dem gefährlich engen Kurs gab es vonseiten der Fahrer vor dem Rennen praktisch nicht. Angesprochen darauf, wie sehr er den Kurs möge, sagte Sieger Ticktum am Sonntag: „Das ist rhetorisch, ich habe mich das erste Mal verliebt, als ich hier war.“

Für die meisten Piloten, darunter auch Mick Schumacher, gehört der gefährliche Stadtkurs zu den Lieblingsrennstrecken. Kritisiert wird dort aber der Motorrad Grand Prix. Erst im vergangenen Jahr war ein Pilot dort tödlich verunglückt. (dpa)

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