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Unions bejubeln den Derby-Sieg - den vierten in Folge gegen Hertha.

© Imago/Matthias Koch

Schon wieder Derby-Sieger gegen Hertha: Beim 1. FC Union wird dennoch niemand abheben

Derby-Erfolge sind besonders. Für Union war das 3:1 gegen Hertha trotzdem nur ein Sieg auf dem Weg zu einer erneut erfolgreichen Saison. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Nach dem vierten (klaren) Derby-Erfolg in Serie könnte beim 1. FC Union eine gewisse Selbstgefälligkeit Einzug halten. Das allerdings widerspricht all dem, was in Köpenick in den vergangenen Jahren aufgebaut worden ist.

Und so wird ein User bei Twitter, der leicht euphorisiert angesichts des 3:1-Sieges gegen Hertha BSC am Samstag vom wahren Big-City-Club schreibt, von einem anderen gleich mal in die Realität zurückgeholt: „Wir sind Union Berlin, bei uns gibts solide Arbeit ohne wirre Höhenflüge und so solls auch bleiben.“

Das Spiel am Samstagnachmittag zementierte die Kräfteverhältnisse, die derzeit im Berliner Fußball herrschen. Union hat den Status als Nummer eins oder auch „Stadtmeister“ (Christopher Trimmel) bestätigt. Siege gegen Hertha BSC – so besonders sie für den einzelnen Fan auch sein mögen – sind beinahe normal geworden.

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Die Favoritenrolle vor dem Spiel wollte der ewig mahnende und warnende Urs Fischer zwar nicht annehmen, de facto hatte sie Union allerdings inne. Auch wenn zum Saisonstart kein Klub so recht weiß, wo er wirklich steht.

Es sieht allerdings so aus, als hätten Manager Oliver Ruhnert und Trainer Fischer einmal mehr gute Arbeit im Sommer geleistet. Die Neuverpflichtungen, zumindest die, die am Samstag in der Startelf standen, spielten so, als hätten sie das schon immer für Union getan.

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Stürmer Jordan Siebatcheu ließ niemanden im Stadion An der Alten Försterei Taiwo Awoniyi wirklich vermissen, zumal der neue Angreifer ein weiteres Element in das Offensivspiel der Berliner einbringt: Kopfballstärke. Dazu konnten Diogo Leite in der Dreierkette und Janik Haberer als Spielgestalter überzeugen.

Offenbarte der glanzlose Pokalauftritt in Chemnitz noch erhebliche Mängel, gab es nur wenige Tage später im Derby in allen Bereichen eine deutliche Steigerung. Union wirkte nicht nur „griffig“ und „gallig“, wie es Herthas-Trainer Sandro Schwarz ausdrückte, sondern konnte auch spielerisch überzeugen. Dazu waren die Köpenicker wie eigentlich immer unter Fischer gut sortiert, strukturiert und taktisch bestens eingestellt.

Unions Anspruch muss es sein, gegen einen Fast-Absteiger der Vorsaison zu Hause zu gewinnen

Klar ist aber: Es war nur ein Spiel und bei aller emotionalen Überhöhung die ein Derby mit sich bringt, war es auch noch eines im eigenen Stadion gegen einen Fast-Absteiger der Vorsaison. Grundsätzlich muss es der Anspruch von Union sein, so einen Gegner dann auch zu schlagen. Stärkere Mannschaften werden kommen, auch in Köpenick wird es Rückschläge geben. Die Saison ist noch jung.

Sicher ist aber schon jetzt: Bei Union werden sie den eingeschlagenen Weg ruhig und besonnen fortsetzen. Keiner wird abheben oder im Misserfolgsfalle in Panik verfallen. Solide Arbeit eben – so wie am Samstag gegen Hertha.

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