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Wie Tränen im Regen. Für die Dynamo sind die Aussichten trübe.

© dpa

Schon vier positive Coronavirus-Tests im Team: Dynamo Dresden wird von der DFL geopfert

Neun Spiele in 29 Tagen – für Zweitligaschlusslicht Dynamo Dresden kommt es demnächst knüppeldick. Der Abstieg dürfte so kaum zu verhindern sein. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Bei Dynamo Dresden sind sie neuerdings guter Dinge. Im Rahmen der fünften Corona-Testreihe war zuletzt nur ein weiterer Spieler mit dem Virus infiziert. Der muss nun noch zwei Wochen länger in häuslicher Quarantäne verweilen, während der Rest der Mannschaft das Homeoffice am Samstag hinter sich haben wird und endlich das Training wieder aufnehmen darf. Mit dabei sind dann auch die drei 14 Tage zuvor positiv getesteten Spieler, diejenigen also, die den Ball bei den Sachsen haben ruhen lassen und nun wieder virusfrei sind.

Die Zweite Fußball-Bundesliga geht derweil am Wochenende in den zweiten Spieltag nach der Coronavirus-Pause. In der kommenden englischen Woche folgt die dritte Runde – Dynamo wird, wie schon den Auftakt, auch diese Spiele verpassen. Erst am Pfingstsonntag dürfen die Dresdner ran, sofern die Testergebnisse dies erlauben.

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Zwischen dem 31. Mai und 28. Juni hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) für den Tabellenletzten in Liga zwei nun neun Spiele terminiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem Klub der Klassenerhalt angesichts der Ausganglage und des straffen Programms tatsächlich gelingt, ist nicht besonders groß. Oder wie es ein Fan auf Twitter ausdrückte: „Wenn wir den Verbleib in der 2. BL noch schaffen ... dann sind wir als Verein legendär und für alle Zeiten unsterblich.“

Wenn nicht, wird die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden wahrscheinlich auch nicht zugrunde gehen, aber um es mit den Worten des Anhängers auszudrücken: Die DFL nimmt den Tod des ostdeutschen Traditionsklubs billigend in Kauf. Sie opfert einen Verein, damit die restlichen Profiklubs weitermachen können.

Angesichts der wirtschaftlichen Situation an vielen Zweitliga-Standorten mag das nachvollziehbar sein. Für Dresden fühlt es sich einfach nur ungerecht an, auch wenn der Verein selbst nicht jammern will und es letztlich jeden Klub hätte treffen können.

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Daraus wiederum resultiert die größte Sorge der Liga: Denn sollten weitere Teams wegen möglicher Infektionsfälle ihrer Profis vorübergehend keine Spiele bestreiten können, gerät das gesamte Konzept ins Wanken.

Dann rächt es sich, dass die DFL nur kurzfristig gedacht hat, statt langfristige Lösungen zu suchen. Und die hätte es durchaus gegeben, wie andere Länder zeigen. Ob nun später beginnen, länger spielen oder einfach abbrechen. All das war nicht gewollt – Dynamo Dresden muss dafür jetzt büßen. Es bleibt abzuwarten, ob letztlich als einziger Klub.

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