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Sport: Schnelles Remis

In einem temporeichen Spitzenspiel trennen sich Bayer Leverkusen und der Hamburger SV 1:1

Ein zünftiges Durcheinander herrschte am Samstagnachmittag rund um die Leverkusener BayArena – das Stadion wird umgebaut und so mussten sich die Zuschauer durch ein Wirrwarr aus Bauzäunen und Umleitungs-Schildern den Weg zu den Eingängen und Plätzen bahnen. Passend dazu präsentierte sich die Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga-Partie gegen den Hamburger SV als Baustellen-Elf. Mit Hans Sarpei (Afrika-Cup), Karim Haggui (verletzt) und Gonzalo Castro (gesperrt) fehlten Trainer Michael Skibbe 75 Prozent seiner Viererkette. Leverkusen zog sich jedoch hervorragend aus der Affäre. In einer spannenden und hochklassigen Partie erkämpfte sich Leverkusen nach Rückstand ein 1:1 (0:1) gegen die Gäste aus dem Norden.

Die Trainer waren sich nachher einig: „Wir haben ein schönes und gutes Spiel gesehen“, sagte HSV-Coach Huub Stevens. Skibbe fügte hinzu: „Es war temporeich und technisch sauber.“ Und sie hatten beide recht. Das Hinspiel gegen Hamburg hatte Leverkusen mit 0:1 verloren und dabei laut Sportdirektor Rudi Völler die schlechteste Saisonleistung gezeigt. Gestern lieferte die Bayer-Elf gegen die robusteren, aber ebenso spielfreudigen Gäste eines der besten Saisonspiele ab. Die Partie war über 90 Minuten schnell, abwechslungsreich, technisch anspruchsvoll und deshalb sehr sehenswert, ein echtes Spitzenspiel.

Während der ersten halben Stunde machten die Leverkusener, die mit Stefan Kießling als einziger Spitze stürmten, das Spiel und hatten durch den Schweizer Tranquillo Barnetta mit zwei Weitschüssen sowie den Chilenen Arturo Vidal mit einem schönen Drehschuss in den ersten 15 Minuten auch allerbeste Chancen zur frühen Führung. Doch Hamburgs starker Torhüter Frank Rost parierte jeweils glänzend. So mühten sich die Leverkusener weiter redlich, doch es passierte das, was Bayer schon so oft widerfahren ist in dieser Saison: Leverkusen spielte – und der Gegner traf. Nach einer knappen halben Stunde ließ sich Sarpei-Ersatz Vratislav Gresko auf der rechten Angriffseite von Piotr Trochowski ausspielen, der davonzog und in den Strafraum flankte. Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Manuel Friedrich konnten sich nicht entschließen einzuschreiten – und so lenkte HSV-Kapitän Rafael van der Vaart den Ball mit der Fußspitze ins Tor.

Nach der Pause brachte Skibbe den offensiveren Paul Freier für Pirmin Schwegler – es half zunächst nichts. Hamburg machte Druck und hatte eine exzellente Möglichkeit zum 2:0, als Guy Demel von rechts flankte und Paolo Guerrero aufs Tor köpfte. Doch Bayer-Keeper René Adler, der ebenso fehlerfrei agierte wie sein Kollege Rost, machte sich lang und hielt.

„Wir hätten da den Deckel drauf machen müssen“, fand Stevens – zurecht: Das Leverkusener Team wirkte in dieser Spielphase sehr nervös, was sich jedoch schlagartig nach der 60. Minute änderte, denn da wurden die Hamburger für ihre vergebenen Chancen bestraft. Nach einer Ecke von Barnetta gelang Friedrich per Kopfball der Ausgleich.

Fortan war die Partie offen und aufregend. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff rettete Rost seiner Mannschaft den Punkt, als er mit einem brillanten Reflex gegen Freier klärte. Die Leverkusener hatten ihrerseits Glück, als Nigel de Jong in der Schlussphase am Tor vorbei köpfte. Der Niederländer schlug frustriert die Hände vors Gesicht. Mehr Chancen bekam der HSV an diesem Nachmittag nicht.

Christiane Mitatselis[Leverkusen]

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