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Viel hilft viel. Sascha Riether (l.) neben David Wagner, Michael Reschke und Jochen Schneider.

© Ina Fassbender/AFP

Schalke 04 stellt sich komplett neu auf: Frisches Personal gegen das Vergessen

Der FC Schalke 04 hat einen ganz eigenen Umgang mit der sportlichen Misere gefunden. Der ist kreativ und eifert dem FC Bayern nach. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christopher Stolz

Schalkes Vorstandsboss Jochen Schneider machte deutlich, dass er die vergangene Saison "nicht vergessen" wolle. Die Gründe, die er und seine Mitstreiter für die sportliche Misere ausgemacht haben, wollte er auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag zwar nicht nennen. Doch er hat einen Weg gefunden, um das Vergessen zu umgehen: indem er die Personen um sich herum einfach austauscht.

Und so waren der neue Trainer David Wagner, der neue Technische Direktor Michael Reschke und der neue Koordinator der Lizenzspieler-Abteilung Sascha Riether auf der PK persönlich anwesend. Zudem wird das Personal in der zweiten Reihe ausgetauscht. Die größte Überraschung in der Rochade ist aber Sascha Riether, der ein sehr eng abgestecktes Feld bekommt. Dass sie ihn präsentieren, hat wohl nur damit zu tun, dass Schalke nach der offensiven Ankündigung, noch einen Sportdirektor verpflichten zu wollen, eine Person präsentieren musste. Mit Riether wurde eine Lösung gefunden, die keinen stört. Da er nicht viel Verantwortung übernehmen darf und keinen Ärger machen wird. Er wurde erst im Mai als Spieler verabschiedet, es ist seine erste Station als Verantwortungsträger auf Vereinsseite.

Zwischen Reschke und Schneider wäre ohnehin kein Platz mehr gewesen für einen starken Sportdirektor. Der Posten wäre zu eingeengt gewesen, deshalb haben sie das Aufgabenfeld neu definiert. Denn Schneider und Reschke sind beide nicht bekannt dafür, viel Verantwortung abgeben zu wollen. Als Koordinator der Lizenzspieler-Abteilung soll Riether Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstand sein. So wird Riether so etwas sein wie Schalkes Hasan Salihamidzic, der beim FC Bayern München eine ganz ähnliche Rolle einnimmt. Er wird Schneider und Reschke die Öffentlichkeitsarbeit abnehmen, als Blitzableiter fungieren. Da bleibt nur zu hoffen, dass er nicht verbrannt wird im hochexplosiven Umfeld auf Schalke. Sonst könnte die Personalrochade auch schnell Schneider und Reschke auf die Füße fallen.

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