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Weiter geht's. Trainer Aito Garcia Reneses (von links), Aufsichtsrat Axel Schweitzer und Sportdirektor Himar Ojeda arbeiten schon seit mehr als zwei Jahren bei Alba zusammen.

© Tom Weller/dpa

Rückkehr in die Basketball-Euroleague: Alba Berlin geht mit Spaß und Ambition in die neue Saison

Die Berliner setzen auf Kontinuität und erhöhen das Spielerbudget um 20 Prozent. Die extreme Belastung wird für Alba aber zur Herausforderung.

Aito Garcia Reneses musste nicht lange nachdenken. „Weil ich Spaß dabei habe“, antwortete der Spanier auf die Frage, warum er sich im stolzen Alter von 72 Jahren noch eine weitere strapaziöse Saison als Basketball-Trainer antut. Spaß und Freude waren auch sonst die Schlüsselworte bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz von Alba Berlin am Mittwoch. Für Reneses’ Team beginnt die Spielzeit am Samstag kommender Woche mit dem Pokal-Achtelfinale gegen Würzburg (18 Uhr, Max-Schmeling-Halle), der Blick ging aber vor allem voraus auf die Euroleague.

Die erste Teilnahme seit 2014/15 „ist ein Riesenhighlight“, sagte Aufsichtsrat Axel Schweitzer. Es gehe darum, die Spiele zu genießen und sich dabei sportlich zu etablieren, „um dauerhaft in der Euroleague zu spielen“. Deshalb habe der Klub den Spieleretat für das Profiteam um 20 Prozent erhöht. Damit ist es Sportdirektor Himar Ojeda gelungen, das Team größtenteils zusammenzuhalten. Mit Joshiko Saibou, Dennis Clifford, Derrick Walton und Franz Wagner verließen vier Spieler Berlin, dafür kamen mit Tyler Cavanaugh, Marcus Eriksson und Makai Mason drei externe Neue sowie drei Talente mit Doppellizenz. „Diese Kontinuität, auch auf der Trainerposition, ist sehr wichtig“, sagte Ojeda.

Das sieht auch Kapitän Niels Giffey so, der nach der enttäuschenden WM seit einigen Tagen wieder mit dem Team trainiert. „Es macht Spaß, weiter mit den selben Leuten zu arbeiten und nicht wieder einen neuen Coach, ein neues Team zu haben“, sagte Giffey. Der 28 Jahre alte Berliner war schon bei Albas letzter Euroleague-Teilnahme dabei und weiß, was auf seine Mannschaft zukommt. „Das wird ein anderer Spielstil sein als in der Bundesliga. Du kannst gegen Efes Istanbul nicht genauso spielen wie gegen Hamburg oder Ludwigsburg.“

Ojeda sieht in dieser Saison neben der enormen physischen Belastung – Alba ist zwischen Ende September und Juni mindestens 67 Mal, wahrscheinlich aber eher etwa 80 Mal im Einsatz – vor allem eine mentale Herausforderung auf das Team zukommen. „Wir haben in den letzten Jahren immer deutlich mehr gewonnen als verloren. Das wird wahrscheinlich nicht mehr so sein“, sagte der Sportdirektor.

Dennoch seien die Ambitionen weiter gewachsen. Die Sehnsucht nach einem Titel ist nach fünf verlorenen Finals in zwei Jahren sehr groß, darf laut Ojeda aber nicht die positive Entwicklung der vergangenen Jahre überdecken. „Natürlich wollen wir gewinnen, das ist aber nicht das höchste Ziel“, sagte der Spanier. „Wir werden dafür gewisse Dinge nicht opfern und wollen nachhaltig arbeiten.“

"In Liga und Pokal bis zum letzten Tag dabei sein"

Der Abstand zu den Topteams der Euroleague lässt sich auf diese Weise zumindest kurzfristig nicht verkleinern. „Wir haben ein gutes Budget, sind damit aber weit weg von manchen Klubs“, sagte Ojeda. Zumal bei Alba ein deutlich größerer Anteil des Etats in den Jugend- und Breitensportbereich geht als bei vielen Konkurrenten. Ein konkretes Ziel für den internationalen Wettbewerb formulierte Alba deshalb nicht. „Es ist eine Ehre, in der Euroleague zu spielen. Wir müssen unseren Spielstil, unsere Intensität beibehalten – und das trotz der Belastung“, sagte Trainer Reneses.

Diese könnte sich auch in der Bundesliga bemerkbar machen. Durch die unvermeidliche Rotation – Alba hat acht Ausländer im Kader, in der BBL dürfen nur sechs davon gemeinsam im Kader stehen – sind in der Hauptrunde ein paar Niederlagen mehr durchaus einkalkuliert. Ziel sei es dennoch, „in der Liga und im Pokal bis zum letzten Tag dabei zu sein“, sagte Ojeda.

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