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Offenbar wurde Valencias Spieler Mouctar Diakhaby (2. v.r.) rassistisch beleidigt.

© Imago Images/Agencia EFE/Romn Ros

Rassismus-Vorwurf in Spanien: FC Valencia sieht sich zum Weiterspielen „gezwungen“

Wegen mutmaßlich rassistischer Äußerungen geht Valencia beim Spiel in Cadiz vom Platz. Die Erstliga-Partie wird später fortgesetzt – offenbar unter Druck.

Nach Darstellung des FC Valencia sind die Spieler nach einem Rassismus-Vorfall in der Partie gegen den FC Cadiz zum Weiterspielen „gezwungen“ worden. Der Club habe die Fußballer nicht gebeten, auf das Spielfeld zurückzukehren, schrieb der Tabellenzwölfte der Primera División am späten Abend nach dem 1:2 in auf der Clubhomepage. Der Schiedsrichter habe die Mannschaft über die Konsequenzen informiert, sollte das Team die Partie nicht fortsetzen. „Die Spieler, unter Androhung einer Strafe zum Spielen gezwungen nach der rassistischen Beleidigung und der Gelben Karte gegen Diakhaby, entschieden, auf den Platz zurückzukehren“, hieß es.

Nach dem Vorwurf einer rassistischen Äußerung war die Partie am Sonntagabend für längere Zeit unterbrochen. Die Spieler Valencias verließen nach einer knappen halben Stunde den Rasen. Zuvor hatte es auf dem Platz eine Auseinandersetzung zwischen Valencias Mouctar Diakhaby und Gegenspieler Juan Cala gegeben. Der Franzose Diakhaby war dem Augenschein nach sehr aufgebracht, er stürmte auf den Cadiz-Profi zu. Diakhaby sah die Gelbe Karte.

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Valencia twitterte, dass die Teams entschieden hätten, das Spiel fortzusetzen, aber jede Form von Rassismus verurteilen würden. Man unterstütze Diakhaby: „Der Spieler, der rassistisch beleidigt wurde, hat seine Teamkollegen gebeten, wieder auf das Feld zu gehen.“

Valencias Verteidiger Jose Gaya sagte im TV-Sender Moviestar, das Team habe weitergespielt, weil ihm eine Niederlage angedroht worden sei. „Diakhaby hat uns gesagt, dass er beleidigt wurde“, sagte der 25-Jährige. „Deshalb haben wir den Platz verlassen, aber sie haben uns gesagt, dass wir zurückkommen müssen, sonst würden sie uns die drei Punkte und vielleicht noch mehr wegnehmen“, berichtete Gaya und ließ dabei offen, wer die Drohung ausgesprochen haben soll.

Diakhaby hatte das Team Gaya zufolge gebeten, weiterzuspielen. „Ohne seine Erlaubnis hätten wir das nicht gemacht.“ Der Franzose sei „am Boden zerstört“ gewesen und habe nicht weiterspielen können. Als die Partie nach einer Pause von mehr als 20 Minuten beim Stand von 1:1 offiziell in der 30. Minute fortgesetzt wurde, kehrte Diakhaby nicht ins Spiel zurück. Er wurde für Hugo Guillamon ausgewechselt. Cadiz gewann die Partie durch einen späten Treffer von Marcos Mauro (88. Minute) mit 2:1. Zur Halbzeit hatte es 1:1 gestanden. (dpa)

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