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Rafael Nadal siegte nach 0:2-Rückstand tatsächlich noch und holte sich den 21. Grand-Slam-Titel.

© imago images/ZUMA Wire

Rafael Nadal siegt bei den Australian Open: Ein episches Finale voller „Wow“-Momente

Auf geradezu märchenhafte Weise triumphiert Rafael Nadal bei den Australian Open. Sein Sieg ist ein kleines Sport-Wunder – und geht zu Herzen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Am Ende stand bei diesen Australian Open doch noch der Sport im Mittelpunkt. Was so unschön vor Gerichten begann, endete am Sonntag auf geradezu märchenhafte Weise mit dem Triumph von Rafael Nadal. Auf dem Tennisplatz der Rod-Laver-Arena hatte Novak Djokovic zuvor neunmal den Siegerpokal in die Luft gestreckt.

Diesmal musste der ungeimpfte serbische Superstar die Heimreise antreten, noch bevor er überhaupt sein erstes Match bestreiten konnte. Die Affäre um den weltbesten Tennisspieler drängte das Turnier selbst in den Hintergrund, es schien so, als würde es deswegen in Melbourne nur Verlierer geben.

Am Ende hat das Tennis doch noch gewonnen – und wie! Rafael Nadal und sein Finalgegner Daniil Medwedew haben in einem fantastischen Männer-Finale bestmögliche Werbung für ihr Spiel betrieben. Und natürlich passte dann auch das Ergebnis: Nadal siegte nach 0:2-Rückstand tatsächlich noch, holte sich nach fast fünfeinhalb Stunden den ersehnten und kaum mehr für möglich gehaltenen 21. Grand-Slam-Titel.

Bei der anschließenden Siegerehrung schoss sogar der große Rod Laver selbst ein Foto vom Champion, während Nadal sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher, aber auch eines mit vielen „Wow“-Momenten, in denen sich der Zuschauer immer wieder fragte, was da gerade passiert.

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2017 siegte Roger Federer in Melbourne auf ähnlich epische Weise, auch der Schweizer hatte zuvor selbst nicht im Traum daran gedacht, nach langer Verletzungspause bei seinem Comeback auf großer Bühne gleich wieder den Titel holen zu können. Gegner im Endspiel war damals Rafael Nadal. Im fünften Satz lag der damals schon mit einem Break in Führung, verlor dann aber doch.

Dass er fünf Jahre später, im Alter von 35 Jahren doch noch seinen zweiten Sieg bei den Australian Open gefeiert hat, ist ein kleines Sport-Wunder.

Und eines, das zu Herzen geht – und einmal mehr zeigt, wie viele Emotionen der Sport im Allgemeinen und das Tennis im Speziellen auslösen kann. Bei den Spielern, aber genauso bei den vielen Menschen, die ihnen in diesem Finale begeistert zugeschaut haben.

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