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Interessante Variante. Ein Radfahrer fährt auf einer Straße neben einer rot markierten Radweg.

© Jens Kalaene/dpa

Radfahren in Berlin: Halten, wenn der Bus hält!

Die vielen Hobbysportler:innen auf dem Rad haben es im Berliner Straßenverkehr oft nicht leicht – aber es gibt auch ein paar Missverständnisse. Ein Kommentar.

Der Sommer ist da und mit seinem Kommen verdreifacht sich grob geschätzt auch die Schar der Hobbysportlerinnen und Hobbysportler im Freien. Laufen ist in Berlin angesichts vieler Parks, Strecken um Seen und anderer Möglichkeiten meist ein ungetrübtes Vergnügen, beim Radfahren verhält es sich klar anders.

Fahrradschnellwege gibt es kaum und wenn, dann sind sie wie etwa der parallel zur Avus verlaufende Königsweg wenig romantisch. Die vielen maroden Radwege sind eine Herausforderung, der Autoverkehr auch, denn die Stärkeren sitzen hinter dem Steuer, wenn sie mal den Rädern die Vorfahrt nehmen. Allerdings sind die Menschen auf den schnellen Rädern auch nicht immer die Geknechteten, es radeln immer noch ein paar Missverständnisse mit.

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So ist es zum Beispiel kein legitimes Mittel, klingelnd auf eine Bushaltestelle zuzurasen und dann eine Schneise zwischen Wartende und einstiegsbereiten Bus zu schlagen. Bei der Tour de France haben Räder immer Vorfahrt, im Berliner Stadtverkehr nicht: Tatsächlich müssen Radfahrerinnen und Radfahrer halten, wenn ein Bus hält. Auch der Versuch oder die Aktion, sich vor jeder Ampel mit eleganten Schlenkern in die Pole Position zu manövrieren ist ein unlauteres Mittel. Zumal wenn Frau oder Mann dann langsamer beim Restart ist, wenn die Ampel auf grün schlägt und Schnelleren den Weg versperrt.

Fußgängerwege sind im Übrigen Fußgängerwege und die vielen Roller keine Sportgeräte sondern fahrender und andere gefährdender Unsinn. Und wenn es dann mal dunkel wird, sind auch Rennräder nicht von einer Beleuchtungspflicht befreit. Die Liste lässt sich lange fortsetzen und trotzdem ist die Fahrt an der frischen Luft gesund für Mensch und Umwelt und allemal schöner als eine Fahrt auf dem Ergometer im Fitnesscenter oder daheim. Auch wenn man dort keine Rücksicht nehmen muss.

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