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Im Westen nichts Neues. Gegenwärtig ist das Trainingsgelände am Schenckendorffplatz verwaist.

© Andreas Gora/dpa

Quarantäne, Betriebsferien, Homeoffice: Wie Hertha BSC die Coronavirus-Krise meistern will

Ein Großteil der 150 Angestellten von Hertha BSC wurde bis zum 3. April in Betriebsferien geschickt. Die Spieler müssen sich zu Hause fithalten.

Die beste Nachricht zuerst: Dem Spieler von Hertha BSC, der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, geht es gut. Zumal es ihm auch nie richtig schlecht gegangen ist. Lediglich über leichte Erkältungssymptome hatte er geklagt, und schlimmer ist es seit der Diagnose nicht geworden. Trotzdem hatte der positive Befund negative Auswirkungen auf die Berliner Profifußballer.

Sämtliche Kollegen des betroffenen Spielers, dessen Namen Hertha geheim gehalten hat, ebenso das Trainer- und Funktionsteam sind zu zwei Wochen häuslicher Quarantäne verdonnert worden. Bis Dienstag kommender Woche müssen die Spieler in ihren Wohnungen bleiben. Immerhin ist keiner von ihnen infiziert. Sämtliche Tests sind negativ ausgefallen.

Geld ist durch Windhorst da

Wie es dem Verein Hertha BSC derzeit geht und wie es ihm vor allem in Zukunft gehen wird, das ist nur schwer zu beantworten. Aber es hätte schlimmer kommen können. Durch den Einstieg von Investor Lars Windhorst verfügt der Klub über finanzielle Mittel, um die Krise halbwegs zu meistern.

Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller hat vorgerechnet, dass dem Klub knapp 20 Millionen Euro allein aus Fernsehgeldern fehlen könnten, wenn die Saison nicht fortgesetzt wird. Trotzdem hat Schiller erklärt, dass betriebsbedingte Kündigungen derzeit nicht notwendig seien. Man denke aber über Maßnahmen wie Kurzarbeit nach. Zudem wurden ein Reise- und Kontakt-Verbot sowie ein Investitions- und Ausgabe-Stopp verhängt.

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Die Pandemie trifft nicht nur die erste Mannschaft, sondern sämtliche Mitarbeiter des Klubs. Mitte voriger Woche wurden sie von der Geschäftsführung in einer Videokonferenz über die aktuelle Situation informiert. Die meisten der gut 150 Angestellten des Vereins sind bis zum 3. April in Betriebsferien geschickt worden. Damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann, sind einige Mitarbeiter im Homeoffice tätig, einige wenige auch auf der Geschäftsstelle.

Die Profis sollen sich wenigstens fit halten. Sie haben Fitnessgeräte wie Spinning-Räder, Hanteln, Faszienrollen und Übungsbänder ins Homeoffice geliefert bekommen, ihre Hausarbeit wird über Pulsuhren von Herthas Fitnesstrainern überwacht. Am 31. März endet die Quarantäne. Dann soll der Trainingsbetrieb wieder beginnen. In welcher Form, ob mit der kompletten Mannschaft, in Kleingruppen oder weiterhin individuell, das lässt sich derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen.

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