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Preussen Berlin: Uli Egen im Interview: „Eine Saison wie diese wird es nicht mehr geben“

Die Preussen sind vor ihren letzten Saisonspielen in der Oberliga Nord auf dem letzten Platz. Uli Egen spricht im Interview über die Zukunft des Klubs.

Uli Egen, wenn Sie auf ihre erste Saison als Trainer der Preussen zurückschauen, dann...

war das natürlich alles nicht so gut. Es lief vieles schief bei uns. Wir hatten Ambitionen, dann aber hatten wir nicht die Spieler, die wir wollten. Drei Spieler haben vor der Saison noch aus beruflichen Gründen aufgehört. Permanent hatten wir sechs bis zehn Verletzte. Es war von Anfang an der Wurm drin.

Nach 46 Spielen in der Oberliga haben die Preussen nur vier Mal gewonnen und nur 16 Punkte auf dem Konto. Eher wenig für einen Klub, der mit der Perspektive antritt, mittelfristig nach oben zu kommen, oder?

Das ist sehr wenig. Aber die Oberliga ist sehr professionell geworden. Und dann kann man mit einer semiprofessionellen Mannschaft nicht mehr erwarten. Und so eine Mannschaft hatten wir, bei uns arbeiten bis auf vier, fünf Spieler alle nebenbei. So etwas gibt es bei der Konkurrenz nicht. Für mich als professioneller Trainer war das natürlich nicht einfach.

Trotzdem wollen Sie weitermachen und dann gibt es sogar Pläne für einen Hallenneubau?

Da gibt es noch nichts Offizielles, was meine Person betrifft. Und zu dem anderen Projekt äußere ich mich nicht. 

Vor ihren letzten beiden Punktspielen am Freitag in Leipzig und am Sonntag gegen Rostock (16 Uhr, Eissporthalle Charlottenburg) sind sie Tabellenletzter, mit drei Punkten Rückstand auf den Vorletzten. 

Also erst einmal: Wir haben für das Spiel in Leipzig nur acht Stürmer und fünf Verteidiger zur Verfügung, davon sind fünf Spieler aus der U20. Das wird also nicht einfach am Wochenende, trotzdem wollen wir uns sportlich gut von den Fans verabschieden.

Sportlich sind die Preussen womöglich nach dem Wochenende abgestiegen. Wie geht es nun weiter? 

Ich gehe davon aus, dass die Liga aufgestockt wird und wir drinbleiben. Das muss man abwarten, aber ich glaube, alle in der Oberliga wollen uns dabeihaben.

Daheim haben Sie den mit Abstand schlechtesten Zuschauerschnitt der Oberliga Nord, nur 200 Besucher im Schnitt. Auswärts dagegen zogen die Preussen, spielten zuverlässig vor mehr als 1000 Zuschauern, nur drei Teams waren da populärer. Zieht der Name immer noch?

Ja, das liegt an der großen Vergangenheit der Preussen und am Namen. An meinem natürlich (lacht). Nein im Ernst, die wollen uns alle drin haben in der Liga. Nur sage ich: So eine Saison wie diese kann und wird es nicht mehr geben. Dafür wird unser Präsidium sorgen.

Die bessern Teams spielen in den kommenden Wochen um den Aufstieg in die DEL2, was machen Sie mit der angebrochenen Saison?

Nun, für uns ist die Saison hier noch nicht vorbei. Wir werden dieses seltsame Eishockey-Jahr hier in den kommenden Wochen gründlich analysieren und aufarbeiten. Danach habe ich dann noch eine für mich interessante Aufgabe im Eishockey in dieser Saison vor mir. Höherklassig. Aber da darf ich nichts verraten.

Uli Egen, 62, kam als Eishockey- Nationalspieler auf 62 Länderspiele und spielte einst unter anderem beim BSC Preussen Berlin. Von 2000 bis 2002 trainierte er die Eisbären, seit dieser Saison betreut er die Preussen in der Oberliga. Am Sonntag empfangen die Preussen um 16 Uhr die Rostock Piranhas in der Eissporthalle Charlottenburg an der Glockenturmstraße, ab 15 Uhr gibt es ein Fanfest zum Saisonausklang.

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