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Nicht nur Samuel Tuia haderte mit dem Auftritt der Volleys in Frankfurt.

© IMAGO/Marcel Lorenz

Play-off-Niederlage gegen Frankfurt: Berliner Volleys haben es "verbockt"

Die Volleys müssen überraschend den Ausgleich in der Serie hinnehmen und sind am Mittwoch in eigener Halle gefordert.

Nach dem letzten Ballwechsel standen die Spieler der Berlin Volleys vor dem Block ihrer wenigen mitgereisten Fans. Zaghaft, fast etwas verlegen bedankten sie sich für die stimmliche Unterstützung. Wohlwissend, was sie zuvor verbockt hatten. „Wir sind nicht gut reingekommen ins Spiel und haben anfangs zu viele Fehler gemacht“, kommentierte Diagonalangreifer Marek Sotola die überraschende 2:3 (22:25, 22:25, 28:26, 25:14, 9:15)-Niederlage bei den United Volleys Frankfurt im Halbfinale um die deutsche Volleyball-Meisterschaft am Samstag.

Immerhin schafften die Berliner nach der Abwehr von drei Matchbällen im dritten Satz noch den 2:2-Satzausgleich. Doch zu mehr reichte es nicht. „Wir haben uns gut zurückgekämpft, aber im Tiebreak dann den Sieg hergeschenkt“, sagte Sotola. In der Playoff-Serie Best of five steht es zwischen beiden Teams nun nach Siegen 1:1. Am Mittwoch folgt in Berlin das dritte Match, am Samstag muss der Titelverteidiger wieder in Frankfurt antreten.

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Dort hatten die 1100 Zuschauer am Samstag vor allem viel Freude an Frankfurts Diagonalangreifer Daniel Malescha. Der 27-Jährige trumpfte in Topform auf. 29 Punkte erzielte er. „Wir haben es einfach nur genossen, hier Volleyball zu spielen“, sagte der 2,03 Meter große Angreifer.

Diese Lockerheit fehlte den BR Volleys. Sonstigen Stützen des Teams wie Timothee Carle, Benjamin Patch und Jeffrey Jendryk waren die Strapazen der langen Saison anzumerken. 35 Pflichtspiele haben die Berliner seit Oktober bestritten. Zu allem Überfluss musste in Ruben Schott auch noch ein zuverlässiger Annahmespezialist wegen Oberschenkelbeschwerden kurzfristig passen. 

Lotterie im Tiebreak

Als Trainer Cedric Enard im Verlauf der Partie in Sotola, Cody Kessel und Georg Klein nach und nach frische Kräfte aufs Feld geschickt hatte, lief es allmählich besser, wenngleich im Entscheidungssatz die Frankfurter wieder dominant waren. „Der Tiebreak ist immer auch so ein bisschen Lotterie“, sagte Malescha.

Anlass zur Beunruhigung besteht bei den BR Volleys nach der verdienten Niederlage aber nicht. „Wir müssen unsere Eigenfehler reduzieren und konzentrierter spielen“, riet Sotola vor dem nächsten Aufeinandertreffen beider Teams. Sollte es sogar noch zu einem fünften und alles entscheidenden Spiel gegen Frankfurt kommen, könnte die Mannschaft in Berlin wieder auf ihren Heimvorteil bauen.

Mit dem Rücken zur Wand standen die Volleys übrigens bereits im Halbfinale der vorigen Saison. Gegen die SWD powervolleys Düren hatten sie das Auftaktspiel der damaligen Playoff-Serie Best of three verloren, gewannen dann aber die beiden folgenden Partien jeweils 3:1 und wurden später gegen Friedrichshafen deutscher Meister. (dpa)

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