zum Hauptinhalt
Mitten im Getümmel: Alba Berlin (dunkle Trikots, v.l.n.r. Luke Sikma, Joshiko Saibou und Johannes Thiemann) startet in die Play-off-Halbfinalserie gegen Oldenburg mit einem Sieg.

© Friso Gentsch/dpa

Play-off-Halbfinale: Alba Berlin erkämpft Auswärtssieg

Mit einem tapfer erarbeiteten 100:93 holt sich Alba Berlin den wichtigen Auswärtssieg in der Halbfinalserie gegen Oldenburg.

Mit hohem Tempo will Alba Berlin spielen, möglichst flüssig und als Team. Das weiß längst jeder in der Basketball-Bundesliga, auch nach Oldenburg hat sich das herumgesprochen. Zum Auftakt der Play-off-Halbfinalserie am Sonntag in der Oldenburger Arena gab es für die Berliner deshalb auch nichts geschenkt – doch Alba kratzte und erkämpfte sich durch ein 100:93 (21:21, 25:23, 26:29, 28:20) den ersten von drei nötigen Siegen, um ins Finale einzuziehen. „Wir müssen sie müde machen, weil sie eine kleinere Rotation haben“, sagte Martin Hermannsson nach dem Spiel bei „Magentasport“. „Das haben wir heute gut hingekriegt.“

Die Niedersachsen hatten von Spielbeginn an kein gesteigertes Interesse daran, die Berliner auch nur in so etwas Ähnliches wie einen Rhythmus kommen zu lassen. Sie waren auf dem Feld schnell hinten, und Alba lag deshalb schnell hinten: Früh stand es 2:9. Oldenburg machte die Zone dicht und Albas Wurf von außen wollte nicht fallen. Die Berliner mussten sich also mit Einzelaktionen behelfen – ganz entgegen der Philosophie von Trainer Aito Garcia Reneses; für die Oldenburger mit ihren starken Individualisten wie den zum besten Spieler der Liga gewählten Will Cummings oder Ligalegende Rickey Paulding hingegen nichts Besonderes. Doch die Berliner machten es geschickt und hängten den Oldenburgern schnell einige Fouls an – das sollte sich später noch auszahlen. Kurz vor Ende des ersten Viertels entwischte Albas Spielmacher Peyton Siva der Verteidigung und legte zum 21:21-Ausgleich ab.

Dass Cummings mit seinem zweiten Foul früh auf der Bank hatte Platz nehmen müssen, zeigte jedoch zunächst kaum Wirkung, denn mit Frantz Massenat verfügen die Oldenburger über den passenden Ersatzmann, der an guten Tagen überall die Lichter ausschießen kann. Er machte sich ans Werk und schloss zweimal stark mit Bonusfreiwurf ab. Bei Alba lief der Ball nun jedoch besser und kam endlich auch einmal unter den Korb. Dort wühlte Center Landry Nnoko gegen Schwergewichtstänzer Rasid Mahalbasic, und auch das Team biss sich immer fester ins Spiel. Luke Sikma griffelte einen Notwurf von Franz Wagner in den Korb, Siva brachte Alba zur Halbzeit in Führung.

Die Berliner kratzten weiter, sprangen den Bällen hinterher und griffen sich die Offensivrebounds. Beim 57:46 hatten sie sich erstmals abgesetzt, doch Cummings brachte Oldenburg zurück ins Spiel – bis er wie auch Mahalbasic mit vier Fouls auf die Bank musste. Nun witterten die tiefer besetzten Berliner ihre Chance. Doch Oldenburgs Bankspieler bewiesen weiterhin, dass mit ihnen zu rechnen ist: Massenat machte Feuer und Nathan Boothe traf auch seinen siebten Wurfversuch zur 73:72-Führung vor dem letzten Viertel.

Dann kehrten Cummings und Mahalbasic zurück – es wurde ein kurzes Vergnügen für sie. Siva zog klug das Offensivfoul gegen Cummings, Mahalbasic klatschte Hermannsson mit seinen Pranken auf die Finger. Als die beiden zentralen Oldenburger mit ihrem fünften Foul vom Feld mussten, ging ein Raunen durch die Arena. Das Publikum ahnte: Jetzt würde es schwer werden – es wurde zu schwer, da auch Paulding blass blieb. Die Berliner setzten sich ab und holten am Ende den so wichtigen Auswärtssieg. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false