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Streicheleinheiten. Bayer-Torjäger Stefan Kiessling (li.) kümmert sich um Gegenspieler Johan Djourou.

© AFP

Peter Knäbel verliert Trainer-Debüt: Bayer Leverkusen lässt dem Hamburger SV keine Chance

Bei seinem Debüt als HSV-Trainer verliert die Mannschaft von Peter Knäbel völlig verdient mit 0:4 (0:2) bei Bayer Leverkusen. Die abstiegsbedrohten Hamburger bleiben damit auf dem Relegationsplatz hängen.

Peter Knäbel blickte so traurig aufs Spielfeld, dass man Mitleid mit ihm haben konnte. Vom Sportdirektor des Hamburger SV zum Cheftrainer und Nachfolger von Josef Zinnbauer beordert, erlebte er am Samstag in Leverkusen bei seinem Bundesliga-Debüt an der Seitenlinie ein furchtbar schwaches Spiel des HSV – und eine verdiente Niederlage. Vor 30 210 Besuchern in der ausverkauften Leverkusener Arena erlitt der HSV ein 0:4 (0:2) gegen souveräne Bayer-Elf, die bei besserer Chancen-Verwertung noch höher hätte gewinnen können.

Überhaupt hat Roger Schmidts Mannschaft einen bemerkenswerten Lauf, sie holte ihren fünften Sieg in Serie und kassierte in den letzten acht Pflichtspielen nur einen Gegentreffer. Hamburg wartet dagegen seit sieben Begegnungen auf einen Sieg.

Leverkusen revanchierte sich damit für Hinspiel, das die Norddeutschen in Hamburg mit 1:0 gewonnen hatten. Damals ging es, wie Bayer-Torjäger Stefan Kießling bemerkte „ordentlich auf die Knochen“. Er und seine Teamkollegen wollten sich diesmal im Duell mit dem Abstiegskandidaten auf keinen Fall wieder in den Nahkampf zwingen lassen, sondern wie zuletzt beim 1:0 auf Schalke ihr Spiel durchziehen. Es gelang perfekt, auch dank freundlicher Mitwirkung der durch und durch unsicheren Hamburger, die sich bereits in der siebten Minute einen massiven Aussetzer erlaubten. Nach einem Einwurf bekam Johan Djourou den Ball nicht unter Kontrolle, spielte im Mittelfeld einen wackeligen Pass zu Heiko Westermann, der mehr oder weniger zusah, wie Karim Bellarabi den Ball abfing und zusammen mit Gonzalo Castro in Richtung Tor René Adlers spurtete. All dies ging viel zu schnell für die verdutzen Hamburger, sodass Bellarabi im Strafraum quer auf Castro passen konnte, der zum 1:0 ins leere Tor traf.

Im ganzen Spiel hatte der HSV keine ernsthafte Torchance

Mit der Führung im Rücken und stabiler Defensive spielte die Leverkusener Elf schon eine überlegene erste Halbzeit. Die Abwehr funktionierte gut, obwohl Roberto Hilbert fehlte und hinten rechts durch den Kroaten Tin Jedvaj ersetzt wurde, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab. Eine Unsicherheit des 19-Jährigen bügelten seine aufmerksamen Defensivkollegen um Ömer Toprak und Kyriakos Papadopulos in der 28. Minute kollektiv aus. Julian Brandt klärte schließlich auf der linken Seite und leitete sofort einen Konter ein; Bellarabi zwang Adler mit einem Distanzschuss zu einer Parade.

Überhaupt hatte Leverkusen viele gute Chancen, bevor Kießling in der 44. Minute per Flug-Kopfball das 2:0 das erzielte. Die Vorlage kam von Castro, der den Ball nach einer von Hamburg schlecht geklärten Ecke schnell zurück in den Strafraum gebracht hatte. Überhaupt kamen die HSV-Profis ständig mindestens einen Schritt zu spät, waren oft nicht auf Höhe des Geschehens. Im ganzen Spiel hatten sie keine ernsthafte Torchance.

Nach dem Seitenwechsel hatte Bayer hatte die Partie noch besser im Griff – und konnte, da Hamburg immer mehr verzagte, sein Offensivspiel nun lässig aufziehen. Brandt in der 47. Minute und Kießling zwei Minute später zeigten sich zunächst gefährlich vor Adlers Kasten – es war nur eine Frage der Zeit, wann das 3:0 fiel. Es war schließlich in der 56. Minute erneut Kießling, der die Leverkusener jubeln ließ. Nach einem Durcheinander im Strafraum staubte er aus kurzer Entfernung ab. Auch Castro schlug ein zweites Mal zu. Vorbereiter waren Kießling und Bellarabi, die schneller dachten und passten als die Hamburger Defensivspieler.

Damit ließen es die Leverkusener Profis gut sein, sie brachten das Spiel locker und kräfteschonend zu Ende. Als der Ex-Hamburger Hakan Calhanoglu in der 82. Minute für Brandt ins Spiel kam, pfiffen ihn die HSV-Fans aus – was peinlich und überflüssig war.

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