zum Hauptinhalt
Es hat knapp nicht gereicht für das deutsche Para-Eishockeyteam.

© imago images/Joachim Sielski

Para-Eishockeyteam scheitert an der Slowakei: Am Paralympics-Ticket knapp vorbei geschlittert

Das deutsche Para-Eishockeyteam fährt nicht zu den Paralympics nach Peking. Dennoch sieht die Zukunft positiv aus.

Die Enttäuschung war bis in die oberste Reihe in der Charlottenburger Eissporthalle an der Glockenturmstraße, auch bekannt als P09, zu spüren. Das deutsche Para-Eishockey-Team hatte am Ende noch einmal alles versucht, den Torwart im Tausch gegen einen sechsten Spieler vom Eis genommen, aber es reichte nicht. Mit hängenden Köpfen saßen die Spieler auf ihren Spezialschlitten mit der einen Kufe rund um ihren Torwart herum.

Durch eine 2:4-Niederlage im entscheidenden Match des Qualifikationsturniers für die Paralympics 2022 in Peking gegen die Slowakei verpasste die Mannschaft von Bundestrainer Andreas Pokorny am Mittwochabend das Ticket nach Peking um drei Tore, drei Punkte und einen Platz. Der Jubel beim slowakischen Team auf der anderen Seite der Eisfläche war natürlich groß. Helme und die kurzen Schläger, die zur Fortbewegung und zum Torschuss beim Sledge-Hockey benutzt werden, lagen verteilt auf dem Eis. Neben dem verlustpunktfreien Turniersieger Italien fährt auch die Auswahl der Slowakischen Republik im März nächsten Jahres nach China.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]

"Wir haben uns sehr gut verkauft und uns bis zum letzten Tag die Chance offen gehalten", sagte Stürmer Frank Rennhack, der zum zweiten Mal zum besten deutschen Spieler gewählt wurde, nach der Partie. "Es ist natürlich bitter, dass wir das jetzt so verloren haben, aber der Blick geht schon wieder nach vorne."

Die Gastgeber waren mit einer überraschend deutlichen Niederlage (1:4) gegen Italien ins Turnier gestartet, hatten da aber auch noch auf zwei ihrer besten Spieler, die Dresdner Bernd Hering und Frank Rennhack, verzichten müssen. Mit den beiden Sachsen und einem überragenden Felix Schrader (wurde auch zum besten Stürmer des Turniers gewählt), gelang dann ein 6:2-Erfolg gegen die starken Norweger. Es folgten zwei nicht ganz überzeugende Siege gegen Japan (2:1) und Schweden (4:1), womit das Endspiel gegen die Slowaken feststand.

"Wir sind als Truppe richtig zusammengewachsen, jeder hat sich für den anderen zerrissen", beschrieb Rennhack, der am Ende aus vier Spielen drei Tore und zwei Vorlagen auf dem Konto hatte, die Stimmung in der Mannschaft. Sein Anschlusstreffer im Spiel gegen die Slowakei machte, nachdem es Anfang des 2. Drittels 0:2 stand, den Deutschen auch noch einmal Mut. Zwei weitere schnelle Treffer der Gäste aber ließen die Aufgabe ins nicht mehr lösbare wachsen.

"Am Ende muss man sagen, wer keins oder nur ein Spiel verliert, fährt verdient nach China", schickte Rennhack noch eine Gratulation an die Gold- und Silbermedaillen-Gewinner des Turniers. Und da war die Enttäuschung schon wieder der Zuversicht gewichen. "Das Niveau hier war höher als bei der B-WM, bei der wir aufgestiegen sind. Aber wir haben gesehen, dass wir vollzählig gut mit den Teams der A-Gruppe mithalten können. Deshalb sehe ich positiv in die Zukunft."

Daniel Goldstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false