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Eimer auf dem Eis. In der Eishalle Charlottenburg regnet es durch.

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Update

Panne bei Eishockeyspiel: Ein teuer bezahltes Heimspiel für den ECC Preussen

Eishockey-Drittligist ECC Preussen hatte viel Lust auf das erste Heimspiel. Kleine Löcher in der Decke sollten den Saisonstart aber verderben.

Das schöne Wetter hat womöglich im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf in diesem Sommer dazu geführt, dass kaum jemand daran gedacht hat, dass es auch noch mal regnen könnte in Berlin. Ein paar kleine Löcher im Dach der Eishalle „P09“ in der Glockenturmstraße, wem sollten die schon schaden? Am Freitag regnete es dann aber und sogar durch. Beobachter berichten, dass die Eismeister in der Halle bereits an diesem Tag Eimer auf das Eis stellten. Zum Tropfenfang. Womöglich bestand da aber noch die Hoffnung, dass der Sommer dann ja bis zum Sonntag zurückkehren würde und die Eishockeyspieler von Drittligist Preussen Berlin ihr erstes Heimspiel der Saison gegen die Moskitos Essen würden bestreiten können.

Aber er hatte kein Comeback, der Sommer. Es regnete am Sonntag. Und es regnete durch. Beide Mannschaften betraten zunächst das Eis zum Warmmachen, kurz nach 16 Uhr entschieden die Schiedsrichter dann aber, dass auf der tropfnassen Eisfläche nicht gespielt werden darf. Es war ein Dämpfer für die Preussen, die ja mit ihrem neuen Trainer Uli Egen, viel Euphorie und großen Plänen in die Saison starten wollten: 400 Zuschauer waren gekommen, sie mussten wieder nach Hause geschickt werden, viele bekamen das Eintrittsgeld gleich zurück. Zudem musste der Klub die Schiedsrichter bezahlen und auch der Gegner bekommt wohl noch Entschädigung von den Preussen. Die Einnahmen aus dem ersten Heimspiel – 20 Prozent gehen an den Senat – sind futsch. Zudem wurde das Spiel vom Deutschen Eishockey-Bund mit 0:5 gegen die Preussen gewertet. Damit ist der Saisonstart kräftig ins Wasser gefallen für die Berliner, die am Freitag bereits ihr Auswärtsspiel in Hannover 3:7 verloren hatten.

Die Halle erst sechs Jahre alt, 17 Millionen Euro hat der Bau gekostet

Holger Wettlaufer, Mäzen und Vizepräsident der Preussen, ist „bedient und frustriert“. Zumal es in der Arena auch an anderen Stellen hakte. Der Vip-Raum in der Halle wurde seit März nach einem – was auch sonst – Wasserschaden renoviert und ist nun fertig. „Aber man sagte uns, am Freitag wäre noch keine Zeit für eine Abnahme, das würde man am Montag machen“, erzählt Wettlaufer. Einen Tag nach dem Spiel also, das dann aber nicht stattfand.

Zuständig für die Halle ist das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Dort kann Heike Schmitt-Schmelz, Bezirksstadträtin für Jugend, Familie, Bildung, Sport und Kultur, durchaus mit den Preussen „mitfühlen“. Laut ihr vorliegendem Bericht hätten sich aufgrund des Wassers Krater im Eis gebildet, an Stellen habe der Beton durchgeschimmert. Eishockeyspielen sei da natürlich nicht möglich gewesen. „Nun müssen wir schnell handeln.“ Mit einer notdürftigen Reparatur, die dann den Trainings- und Spielbetrieb bestenfalls schon ab Dienstag wieder gestatte. „Wir haben sowieso zu wenige Eiszeiten“, sagt Schmitt-Schmelz. Und das Dach richtig reparieren? Da muss jetzt zunächst einmal ein Gutachten erstellt werden. Ganz so einfach wird das alles auch nicht, denn auf dem Dach sind Solarzellen.

Dabei ist die Halle erst sechs Jahre alt, 17 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Holger Wettlaufer sagt, er habe das Gefühl, dass die Preussen dort „kaum geduldet“ würden. „Der Regen war vorhergesagt. Warum kommt es dann soweit?“ Dass die Oberliga-Mannschaft ihr erstes Heimspiel am Sonntag haben würde, habe lange festgestanden. „Warum war der Vip-Raum nicht bezugsfertig?“ Bezirksstadträtin Schmitt-Schmelz sagt, da müsse man klären, um welche Abnahme es sich genau handele. Erst einmal habe nun das Dach Priorität. Schmitt-Schmelz sagt: „Hoffen wir, dass es erst einmal nicht regnet.“

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