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Der chinesische Künstler Ai Wei Wei fürchtet, dass die Menschenrechte in China durch die Olympischen Winterspiele weiter geschnitten werden.

© imago/Agencia EFE/Joséx Villalgordo

Olympische Winterspiele in Peking: Ai Weiwei fürchtet weitere Einschränkung der Menschenrechte in China

Für den Künstler Ai Weiwei sind die Olympischen Winterspiele in Peking ein „Tiefpunkt“. Dabei kritisiert er auch die Untätigkeit des Westens.

Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking befürchtet der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei strengere Beschränkungen der Menschenrechte in seinem Heimatland. Seit den Sommerspielen 2008 habe „die chinesische Regierung ihre Kontrolle weiter verstärkt, und die Menschenrechtssituation hat sich weiter verschlechtert“, sagte der 64 Jahre Ai der Nachrichtenagentur AP.

„China hat die Heuchelei und Untätigkeit des Westens in Menschenrechtsfragen gesehen, deshalb sind sie noch kühner, skrupelloser und rücksichtsloser geworden. Im Jahr 2022 wird China dem Internet und dem politischen Leben, einschließlich der Menschenrechte, der Presse und der elektronischen Medien, strengere Beschränkungen auferlegen“, sagte der im portugiesischen Exil lebende Künstler.

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Zusammen mit einem Schweizer Architekturbüro war Ai Weiwei an der Gestaltung des „Vogelnests“, dem Herzstück der Sommerspiele 2008 in Peking, beteiligt. Das Stadion wird am 4. Februar auch Schauplatz der Eröffnungszeremonie für die Winterspiele sein.

In der Entwurfsphase hatte Ai gehofft, dass die Gitterform des Stadions und die Präsenz der Olympischen Spiele Chinas neue Offenheit symbolisieren würden. Diese Hoffnung wurde enttäuscht. Wiederholt hatte er das Stadion als ein „falsches Lächeln“ bezeichnet, das China der Welt präsentierte.

Ai Weiwei: Spiele dienen nur dem Gewinn von wirtschaftlichem und politischem Kapital

„Die Art und Weise, wie es danach verwendet wurde, ging in die entgegengesetzte Richtung unserer Ideale. Wir hatten gehofft, dass unsere Architektur ein Symbol für Freiheit und Offenheit sein und Optimismus und eine positive Kraft repräsentieren könnte, was sich sehr von der Verwendung als Werbemittel am Ende unterscheidet“, sagte der Kritiker der Kommunistischen Partei Chinas.

Ai bezeichnete die Olympischen Spiele 2008 als „Tiefpunkt“ dieser Entwicklung. „Für die breite Öffentlichkeit gab es keine Freude an der Teilnahme. Stattdessen gab es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee und dem chinesischen Regime, die gemeinsam eine Show aufführten, um wirtschaftliches und politisches Kapital zu gewinnen.“ (dpa)

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