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Die Volunteers bei Olympia klagen über schlechte Bedingungen.

© REUTERS/Mike Segar

Olympia 2018 in Pyeongchang: Wenn Hilfe verschwindet

Immer mehr Volunteers verlassen Pyeongchang aus Protest gegen die schlechten Bedingungen. Das ist ein Armutszeugnis für die Organisatoren. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Es ist ein Trend, der sich seit Tagen bei den Spielen von Pyeongchang beobachten lässt. Immer seltener findet der Hilfe suchende Besucher die Menschen in den bunten Jacken, die ihm helfen sollten, wenn er seinen Weg sucht. Die Volunteers, Olympias freiwillige Helfer, verschwinden. Nach Informationen der „Zeit“ haben bereits 2400 von ursprünglich 15.000 jungen Menschen ihre Jacken abgegeben. Sie klagen über schlechtes Essen, schlechte Unterbringung, schlechte Transportmöglichkeiten – und zu lange Arbeitszeiten. Selbst nach etlichen Petitionen an die Regierung in Seoul soll sich nichts an den Bedingungen der Volunteers geändert haben. Das ist schlecht für die Spiele und es ist ein Armutszeugnis für die Organisation.

Vor ein paar Tagen schrieb ein englischer Journalist in der „Korean Times“, dass Südkorea mit den Spielen aufhole, internationaler und besucherfreundlicher werde. Dieser Eindruck entsteht vor Ort nicht, denn die Besucher aus aller Welt haben oft Probleme zu finden, was sie suchen. Die Sprache ist kein gemeinsamer Nenner, es gibt vor Ort wenige Menschen, die Englisch sprechen. Weder die Fahrer der Shuttlebusse noch die Angestellten an den Veranstaltungsorten können in der Regel Englisch. Die Volunteers sind oft die einzige Chance für den Besucher. Sie sind ein tragendes Gerüst der ganzen Spiele. Ohne sie kann ein derartiges Event im Normalfall nicht stattfinden. Der Verdacht, dass es in Pyeongchang viele verborgene Schwachstellen gibt, ist jetzt groß.

Alles zu den Olympischen Spielen lesen Sie in unserem Blog.

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