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So sieht es laut der North Korean Central News Agency aus, wenn Kim Jong-Un die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen am Flughafen empfängt.

© DPA

Nordkoreas Sport schottet sich ab: Kim Jong Uns Horrorshow

Nordkoreas Fußballer reisen während der WM-Qualifikation nicht nach Südkorea. Nur offiziell ist die Corona-Pandemie der Grund. Ein Kommentar.

Es ist fast genau drei Jahre her, da sah es Nordkoreas Diktator Kim Jong Un für opportun an, seinen Staat auf größer Bühne zu präsentierten. Nordkorea trat in einem gemeinsamen Team mit Südkorea bei den Olympischen Winterspielen im Nachbarstaat an.

Es war auf den ersten Blick ein Signal der Versöhnung, bei den Spielen dann aber nur gruselig. wenn die Staatsfans aus der Diktatur Nordkorea beim Eishockey und Eiskunstlauf ihre einstudierte Horrorshow mit stakkatoartigem Geschreie und Gepiepse ablieferten, bevor die Claqueure wieder abmarschiert wurden in ihre von gesundem Demokratieverständnis abgeschottete Unterkunft. Aber Nordkorea zeigte sich zumindest der restlichen Welt.

Drei Jahre später entfernt sich Nordkorea weiter von ihr und das geschieht auch über den Sport: Nordkorea will seine Fußball-Nationalmannschaft nicht zu den nächsten Spielen der asiatischen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 nach Südkorea reisen lassen.

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Das Ansteckungsrisiko angesichts der Corona-Pandemie sei zu groß, heißt es zur Begründung. Mit diesem Grund wurde auch schon der Beschluss flankiert, keine Athleten zu den Olympischen Spielen in Tokio zu entsenden. Wer soll das glauben? Schon in Vor-Pandemie-Zeit hatte Nordkorea beim Hinspiel der WM-Qualifikation gegen Südkorea im Oktober 2019 in Pjöngjang vor leeren Rängen gespielt – es wurde weder live im Fernsehen übertragen, noch ließ Nordkorea Fans ins Stadion.

Es gab 2018 anlässlich der Winterspiele von Südkorea Gespräche zwischen Kim Jong Un und dem damaligen US-Präsident Donald Trump. Doch seit 2019 gibt es keine Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms mehr. Und Nordkorea schottet sich immer wieder ab, nun sind mit dem jüngsten Rückzug auch im Sport alle Stecker gezogen. Eine bedenkliche Entwicklung – mindestens das ist es.

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