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Duell der „Kleinen“. Maodo Lo von Alba (rechts) und Matthew Strazel von Villeurbanne. Lo war mit 22 Punkten am Freitag der erfolgreichste Berliner Schütze.

© Imago

Noch zu klein für Europa: Alba steht nach zwei Niederlagen in der Euroleague unter Druck

Alba verliert die ersten beiden Spiele in der Euroleague und ist nun am Dienstag im Heimspiel gegen Istanbul gefordert.

Körpergröße ist im Basketball ein entscheidender Vorteil. Große Spieler können den 3.05 Meter hohen Korb einfacher erreichen. Die Durchschnittsgröße aller Basketballspieler in der europäischen Spitzenliga ist 1,99 Meter. Selbstverständlich schaffen auch kleinere Spieler den Sprung zum Basketballprofi, große Spieler haben jedoch die besseren Voraussetzungen.

Insofern waren die Rollen vor dem ersten Heimspiel von Alba am Freitag in der Euroleague klar: Die im Schnitt kleineren Berliner waren Außenseiter gegen Villeurbanne. Am Ende war es aber keine klare Sache: Die Berliner verloren, aber äußerst knapp und zwar 67:71 (31:34).
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Im Vorfeld der Partie wurde viel über das entscheidende Duell der Center Spieler Ben Lammers auf Berliner Seite gegen den 2,21 Meter großen Youssoupha Fall von Villeurbanne gesprochen. Doch dieses Duell kam nicht zustande. Ben Lammers fiel kurzfristig mit einer Muskelverletzung aus und fehlt Alba mehrere Wochen. Ohne die drei verletzten Center Johannes Thiemann, Christ Koumadje und Ben Lammers sah es vor Spielbeginn danach aus, dass Alba Probleme unter den Körben bekommen würde. Doch die Berliner starteten engagiert, holten Offensivrebounds und verteidigten die großen Spieler der Franzosen gut. Der große Center Youssoupha Fall kam nur dreieinhalb Minuten zum Einsatz. Die Berliner in Person von Maodo Lo bestraften seine langsame Verteidigung im eins gegen eins konsequent.

Körpergröße kann im Basketball ein entscheidender Vorteil sein, doch gegen großgewachsene langsame Spieler können kleinere Spieler mit ihrer Schnelligkeit punkten. Gegen bewegliche große Spieler hingegen können auch schnelle Aufbauspieler nichts ausrichten. Beide Teams hatten am Freitag solche Spielertypen. Auf Berliner Seite überzeugte Neuzugang Oscar da Silva bei seinem Euroleague-Debüt, erzielte 14 Punkte und stand mit 30 Minuten Spielzeit am meisten von allen Alba-Spielern auf dem Feld. Gute Beinarbeit in der Defensive und krachende Dunkings in der Offensive machten Lust auf mehr. Nach dem Spiel sagte da Silva etwas enttäuscht: „Wenn die Würfe nicht reingehen, ist es schwer, zu gewinnen. Defensiv war es eigentlich okay von uns.“

Am Ende verlor Alba das erste Euroleague-Heimspiel nicht wie erwartet unterm Korb

Auf französischer Seite spielte mit Kostas Antetokounmpo, einer der jüngeren Brüder von NBA-Star Giannis Antetokounmpo, ebenfalls ein großgewachsener beweglicher Spielertyp. Trotz seiner Körpergröße von 2,08 Metern ist er schnell und beweglich, verteidigte zeitweise auch Aufbauspieler und blockte Würfe an der Dreierlinie.

Am Ende verlor Alba das erste Euroleague-Heimspiel nicht wie erwartet unterm Korb, sondern an der Dreierlinie. Lediglich sechs der 33 Dreierversuche trafen die Berliner. Die Albatrosse starteten somit mit zwei Niederlagen in die Euroleague Saison. Am Dienstag empfängt Alba Fenerbahce Istanbul (20.00 Uhr, Arena am Bahnhof) und kann dann wieder zeigen, dass Größe nicht alles im Basketball ist und mit besserer Dreierquote den ersten Sieg einfahren.

Laurin Snigula

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