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Hoch her ging es zwischen den Eisbären und Wolfsburg.

© imago/regios24

Niederlage in Wolfsburg: Die Fäuste fliegen - und die Eisbären verlieren

Damit war nach dem ersten Viertelfinalspiel nicht unbedingt zu rechnen: Die Eisbären unterliegen gegen die Grizzlys in einem sehr turbulenten Spiel.

Womöglich ging den Eisbären ihr 4:1-Erfolg am Mittwoch zu locker vom Schläger. Die Grizzlys aus Wolfsburg schienen in der nach dem Modus „Best-of-seven“ gespielten Viertelfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft doch nicht mehr als ein netter Sparringspartner zu sein. So ließe sich erklären, dass der Favorit aus Berlin in sein erstes Auswärtsspiel dieser Serie erstaunlich unbeholfen wirkend hineinstolperte. Da konnten ihm auch die fast 1000 mitgereisten Fans unter den 4503 Zuschauern in der kompakten Wolfsburger Arena nicht helfen, die Anhänger der Niedersachsen gewannen auch das akustische Duell in der Halle. Die Eisbären spielten lange schwach, verloren dann in einem hektischen Spiel auch 2:5 (1:3, 1:0, 0:2). Am Sonntag geht es weiter in der Serie, mit dem dritten Spiel in Berlin.

Dieter „Didi“ Hegen ist besonders älteren Fans des deutschen Eishockeys noch gut In Erinnerung. Der einst beste Außenstürmer der Nationalmannschaft war am Freitag als Beobachter des Spiels in der Halle. „Serienbegleiter“ nennt die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) das offiziell. Und Serienbegleiter Hegen sah bereits im ersten Drittel „ein munteres Spiel, das am Ende eng werden könnte“. Aber zu weit wollte sich Hegen da nicht vorwagen. „Ich muss ja schließlich neutral bleiben.“ Einen wie den Didi, 290 Länderspiele und 111 Tore, hätten sie bei den Eisbären im ersten Abschnitt gut gebrauchen können, denn da wurde die Berliner Offensivabteilung überhaupt nicht warm – abgesehen von einer Aktion, die zum 1:3 durch Louis-Marc Aubry führte.

Flucht nach vorn bei den Grizzlys

Die Wolfsburger hatten es mit dem ersten Bully an mit der Flucht nach vorn versucht. Den Niedersachsen fehlten immerhin sieben Stammspieler und darunter waren solche Größen wie Olympia-Silbermedaillengewinner Gerrit Fauser und Tyler Haskins. Mit ihren drei Sturmreihen konnten die Wolfsburger den Gegner aber tatsächlich beeindrucken, die Berliner kassierten Strafzeiten und Wolfsburg traf im Powerplay. Christoph Höhenleitner und Fabio Pfohl trafen bei Wolfsburger Überzahl. Conor Allen legte zum 3:0 nach. Erst 13 Spielminuten waren vorbei.

Es war wenig überraschend, dass die Mannschaft von Pavel Gross ihr Tempo nicht durchalten konnte. Im zweiten Drittel waren die Grizzlys für fast fünf Minuten in Überzahl, doch es passierte nicht mehr viel vor dem Tor von Petri Vehanen. Die Berliner bekamen nun auch ihre Überzahlchancen, Sean Backman nutzte eine davon zum 2:3 kurz vor der zweiten Pause. Zu diesem Zeitpunkt war das zuvor ansehnliche Spiel längst gekippt, es gab viele Raufereien und noch mehr Strafzeiten. Höhenleitner kassierte eine Spieldauerstrafe, auf Berliner Seite traf es dann Backman wenige Sekunden nach seinem Tor. Es wurde ohrenbetäubend ungemütlich in der Halle, wie das nun mal manchmal so ist im Eishockey, wenn auf dem Eis Raufereien zum scheinbar wichtigsten Programmpunkt werden. Von den Rängen flogen Gegenstände aufs Eis. Es wurde turbulent.

Das Durcheinander nutzte den Wolfsburgern mehr. Alexander Weiß traf im Powerplay zum 4:2. Die Fans der Eisbären besangen trotzig weiter den „geilsten Klub der Welt“. Und die Spieler des besungenen Vereins mühten sich in der Schlussphase redlich. Das brachte aber nichts mehr, die Eisbären hatten sich mit vielen Strafzeiten um die Erfolgschance gebracht. Brent Aubin traf noch zum 5:2. Wolfsburg hingegen hat sich in die Serie hineingekämpft.

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