zum Hauptinhalt
Die überragenden Leistungen von Nina Mittelham reichten nicht für den TTC Eastside.

© Imago Images/Contrast

Update

Niederlage im Finale der Champions League: TTC Eastside verpasst auch den zweiten Titel der Saison

Nach fast dreieinhalb Stunden verlieren die Berliner Tischtennisspielerinnen in eigener Halle gegen Tarnobrzeg. Eine letzte Titelchance bleibt noch.

In der einen Ecke der Frauensporthalle im Freizeitforum Marzahn feierten die Spielerinnen von KTS Tarnobrzeg auf der kleinen Bühne mit dem Pokal und ihren etwa 15 mitgereisten Fans den Gewinn der Champions League im Tischtennis. Auf der anderen Seite saßen die Spielerinnen des TTC Eastside sowie Manager Andreas Hain mit hängenden Köpfen in ihrer Box.

Wie schon am Sonntag in Polen ging das Spiel knapp dreieinhalb Stunden.Und wieder verlor Eastside 2:3. Es wurde nichts mit der erfolgreichen Titelverteidigung und dem sechsten Champions-League-Triumph der Vereinsgeschichte. Bei aller Enttäuschung waren sich die Beteiligten in einer Sache einig, die Präsident Alexander Teichmann wie folgt zusammenfasste: „In beiden Spielen war Tarnobrzeg diese Punkte besser.“

Im ersten Duell hatten die Berlinerinnen nicht gut gespielt, sich aber durch die knappe Niederlage alle Chancen erhalten. Viele Spiele, auch Finals, hatte Eastside zuletzt coronabedingt ohne Zuschauer austragen müssen. Am Freitagabend war die Halle mit mehr als 300 Besuchern voll und die Stimmung bei belegten Brötchen, Currywurst, Flaschenbier und hochklassigem Sport bestens.

Auch an der Platte lief es zunächst gut: Die diesmal überragende Nina Mittelham gewann 3:0 gegen Fu Yu, die früher für Eastside gespielt hat. Danach hätte Shan Xiaona das Geschehen für die Gastgeberinnen in eine vielversprechende Richtung lenken können. Shan kämpfte sich nach einem 0:2-Satzrückstand gegen Yang Xiaoxin in den Tiebreak, verlor dort aber 3:6.

Die anschließende 0:3-Niederlage von Britt Eerland, die im zweiten Satz umknickte und behandelt werden musste, gegen Abwehrspezialistin Han Ying kam nicht überraschend. Nun stand Eastside unter Druck. Mittelham hielt diesem stand, gewann im besten Spiel des Abends 3:1 gegen Yang Xiaoxin, gegen die sie auswärts verloren hatte. „Nina war sehr stark, hat Superspiele gezeigt“, sagte Trainerin Irina Palina.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Das traf auf Shan Xiaona auch im abschließenden Einzel nicht zu. Bei einem Sieg gegen Fu Yu wäre es ins entscheidende Golden Match gegangen. Den ersten Satz gewann Shan 13:11. Danach wirkte sie immer verkrampfter, während ihre Gegnerin richtig aufdrehte und die nächsten drei Sätze für sich entschied.

„Es war nicht ihr Finale“, sagte Präsident Teichmann über Shans Leistungen. Sie verlor alle vier Einzel in den Finalspielen. Der eine Sieg, der womöglich die Lockerheit zurückgebracht hat, kam einfach nicht. „Das ist nicht ihr Anspruch und nicht unser Anspruch an sie“, sagte Teichmann, „aber sie hat so viele Verdienste um den Verein und hat so oft tolle Leistungen gezeigt. Da sollte man sie jetzt nicht nur daran messen, dass sie eine schlechte Woche gehabt hat.“

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Shan selbst war untröstlich, verließ die Halle schnell und kam nur zur Siegerehrung kurz zurück. Die Medaille nahm sie sofort wieder ab.

Zwei Titel sind in der laufenden Saison bereits vergeben worden, im nationalen Pokal und in der Champions League – Eastside hat keinen geholt. Das ist ungewöhnlich und „blöd gelaufen“, findet Nina Mittelham. Was in dieser Saison noch bleibt, teilte der Hallensprecher am Ende mit. Er wies auf das nächste Heimspiel hin, am Ostermontag im Play-off-Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Der Gegner steht noch nicht fest.

Eastside ist auch in diesem Wettbewerb Titelverteidiger, hat die Punkterunde als Tabellenführer abgeschlossen. „Die Meisterschaft müssen wir jetzt holen“, fordert Teichmann und Mittelham sagt: „Ein ganzes Jahr ohne Titel möchte ich nicht unbedingt haben.“ So etwas gab es beim TTC Eastside letztmals in der Saison 2012/13.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false