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Britt Eerland beim Aufschlag.

© IMAGO/Contrast

Niederländerin verlässt TTC Eastside nach zwei Jahren: Britt Eerland will zum Abschied den Meistertitel

Tischtennisspielerin Britt Eerland hat stets zuverlässig gepunktet für Eastside. Nun will sie sich mehr auf die Teilnahme an großen Turnieren konzentrieren.

Das Endergebnis war deutlich, der TTC Eastside gewann am vorigen Sonntag das erste Finalspiel um die deutsche Meisterschaft im Frauen-Tischtennis 6:1 beim TSV Langstadt. Doch vier von sechs Punkten holten die Berlinerinnen erst im fünften Satz. Nur eine Partie endete 3:0 – die von Britt Eerland im Einzel gegen Langstadts Ersatzspielerin Janina Kämmerer.

Seit zwei Jahren geht Britt Eerland für Eastside an die Platte und punktet stets äußerst konstant. „Sie ist ein sehr angenehmer Mensch und eine sehr zuverlässige Spielerin“, sagt Präsident Alexander Teichmann. Die Zuverlässigkeit in Zahlen: Im unteren Paarkreuz verlor die Niederländerin in der ganzen Zeit in der Liga nur zwei Spiele. Öfter hat sie auch im oberen Paarkreuz gespielt und steht bei einer knapp positiven Bilanz.

Auf Britt Eerland ist Verlass, daran soll sich auf der Zielgeraden der Saison nichts ändern. Am Samstag findet das zweite Finale gegen Langstadt statt (13 Uhr, Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz). Holt Eastside mindestens ein 5:5, ist der achte Meistertitel der Vereinsgeschichte perfekt. Sonst kommt es am Sonntag zum entscheidenden Spiel. Mit Variante zwei beschäftigen sie sich bei Eastside allerdings weniger.

„Wir haben sehr gute Chancen und sind heiß auf den Titel“, sagt Eerland. Alles andere als die erfolgreiche Titelverteidigung wäre eine große Enttäuschung. Weil der Klub generell den Anspruch hat, Meister zu werden. Und weil es in dieser Spielzeit die letzte Chance ist, etwas zu gewinnen.

Die vorige Saison war dank des Triples herausragend, diesmal sagt Teichmann: „Wenn wir Meister werden, ist es eine normale Saison.“ Im deutschen Pokal war im Halbfinale gegen Langstadt Schluss, Britt Eerland fehlte krankheitsbedingt. Im Champions-League-Finale war KTS Tarnobrzeg aus Polen einen Tick stärker. „Wir haben dadurch ein bisschen mehr Stress. Aber das ist besser, als wenn Du denkst, du hast schon gewonnen“, sagt Eerland.

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Die 28-Jährige hat zweimal an Olympischen Spielen teilgenommen, EM-Medaillen im Doppel sowie mit dem Team gewonnen und ist in der Weltrangliste auf Position 36 notiert. In den meisten anderen Bundesligateams wäre Eerland mindestens an Position zwei aufgestellt und würde immer gegen die stärksten gegnerischen Spielerinnen antreten. Aber bei Eastside gibt es die deutschen Nationalspielerinnen Shan Xiaona und Nina Mittelham.

Eerland wird daher zum spanischen Klub CTT Ganxets de Reus wechseln: „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, bin jedoch zum Entschluss gekommen, dass es richtig ist, woanders hinzugehen.“ Sie kennt die für Reus spielende Brasilianerin Jessica Yamada gut, so kam der Kontakt zustande. „Wir hätten sie gern gehalten, haben aber volles Verständnis für ihre Entscheidung“, sagt Präsident Teichmann.

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In Reus wird sie an Nummer eins spielen. Doch das ist nicht der einzige Grund für den Wechsel. Für Eastside war Eerland in allen Wettbewerben fast immer im Einsatz. Der ständige Spagat zwischen dem Verein und den Reisen zu internationalen Turnieren, bei denen es um Preisgeld und Weltranglistenpunkte geht, „war hart“.

Bei ihrem neuen Klub wird das sportliche Niveau niedriger als in Deutschland sein. Dafür hat Eerland vereinbart, dass sie die Teilnahme an Turnieren in den Vordergrund stellen kann.

Sie habe bei Eastside eine sehr schöne Zeit gehabt und „viel gelernt. Hier musst du Titel gewinnen. Ich bin gekommen, um zu zeigen, dass ich mit dem Druck umgehen kann. Das hat gut geklappt. Ich habe jetzt mehr Vertrauen in mein Spiel.“ Der Abschied naht, ist aber trotzdem noch weit weg: „Ich will die Zeit in Berlin gut abschließen und noch einmal den Meistertitel holen“, sagt Eerland.

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