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Einen Sieg und eine Niederlage gab es für die BR Volleys (schwarze Trikots, hier gegen Ljubljana) in den beiden Partien der Champions League. Und dazu einen Sieg durch Wertung.

© imago images/Nordphoto

Neue Verletzungssorgen nach Champions-League-Spielen: BR Volleys verlieren und lernen dabei viel

Sportlich fällt das Fazit nach den ersten Spielen durchaus positiv aus. Allerdings hat sich die Personalsituation bei den Volleys weiter verschärft.

Anton Brehme konnte am Mittwochabend gar nicht genug kriegen. Nach dem spannenden Champions-League-Spiel der BR Volleys gegen Zenit Kasan sagte der Mittelblocker: „Mir macht es auf jeden Fall Spaß gegen so ein Team zu spielen. Ich würde am liebsten gleich nochmal drei Sätze gegen sie spielen, weil ich so viel lernen kann.“

Am Ende des Lernprozesses stand gegen den mehrmaligen Champions-League-Sieger zwar eine 0:3 (21:25, 19:25, 18:25)-Niederlage, doch die von Verletzungen gebeutelten Berliner Volleyballer bewiesen Selbstbewusstsein und Biss.

Dabei mussten sie auf Angreifer Samuel Tuia verzichten. Er hatte sich am Tag davor beim Sieg gegen ACH Volley Ljubljana (3:0) einen Sehnenanriss zugezogen und fällt sechs bis acht Wochen aus. „Samuel Tuia ist nicht nur eine Waffe im physischen Sinne, sondern auch ein mentaler Antrieb“, sagte Teamkollege Benjamin Patch.

Trotz der zu erwartenden Niederlage gegen das Weltklasseteam aus Russland war es insgesamt ein erfolgreicher Start in den Wettbewerb. Ein Sieg und eine Niederlage in den beiden ausgetragenen Partien, zudem wurde das Spiel gegen das polnische Team Jastrzebski Wegiel, das coronabedingt nicht nach Berlin reisen durfte, am grünen Tisch mit 3:0 für die Volleys gewertet.

So beenden sie den ersten Teil der Gruppenphase mit sechs Punkten. „Entscheidend war, dass wir am Dienstag gewonnen haben“, sagte Manager Kaweh Niroomand mit Blick auf den Sieg gegen Ljubljana. Die Slowenen „müssen wir klar hinter uns lassen und gucken, wie die Wertung gegen Jastrzebski Wegiel in den Quervergleich eingeht.“ Weiter geht es im Europapokal in Februar in Russland.

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Gegen Kasan spielten die Volleys in den ersten beiden Sätzen auf Augenhöhe. Im Verlauf des zweiten Satzes nahm allerdings die Qualität der Aufschläge ab. „Wir haben uns vorgenommen, mit voller Power aufzuschlagen, aber trotzdem waren das zu viele Fehler“, resümierte Mittelblocker Brehme. „Kazan schlägt einfach viel zu gut auf und war im Angriff deutlich überlegen.“ Immerhin konnte Zuspieler und Kapitän Sergej Grankin im letzten Satz durchgängig spielen – eine erfreuliche Nachricht angesichts der Verletztensituation.

Ohne hohes Risiko geht es nicht

„Bei einem Spiel mit so einem starken Gegner ist alles, was man tun kann, es zumindest zu probieren – auch wenn man müde und erschöpft ist“, sagte Patch. Gegen solche Teams müsse man ein hohes Risiko eingehen und dafür bräuchte es nicht unbedingt den größten Typen oder die besten Skills, sondern die richtige Energie.

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Die sei jedoch nicht leicht zu finden: „Die letzten Wochen waren wirklich schwierig mit all den Verletzungen und dem Coronavirus. Vielleicht können wir den Rhythmus mit einer kleinen Ruhepause finden.“

Niroomand überraschte der Spielausgang nicht: „Das war zu erwarten, denn wir spielen gegen eine Weltklasse-Mannschaft und die können den Druck halten beziehungsweise erhöhen.“

Die Verletztensituation bereite ihm allerdings nach wie vor Sorge, denn jetzt, wo Tuia ausfalle, blieben auf dieser Position nur zwei Spieler übrig. „Wenn Kessel oder Carle sich wieder verletzen sollten, wird es richtig eng.“ Und in diesem Jahr stehen noch einige Bundesligaspiele an. Unter anderem müssen sich die Berliner am kommenden Mittwoch gegen die Netzhoppers beweisen, gegen die sie überraschend aus dem Pokal ausgeschieden waren.

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