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Neue Akademie, neues Glück?: Die Zehlendorfer Wespen wollen ihre Attraktivität steigern

Der Klub stand lange im Schatten des erfolgreicheren Berliner HC. Das soll sich jetzt mit einer neuen Tennis- und Hockeyakademie ändern.

Dort, wo Berlin im Südwesten unmittelbar an Kleinmachnow grenzt, haben es sich die Zehlendorfer Wespen seit Jahren doch eher gemütlich gemacht. Die ganz großen Auftritte hatte der vor allem für das Hockey bekannte Klub im erstklassigen Frauen- und Männerbereich eher wenig, da stand und steht er meist im Schatten des erfolgreicheren Berliner HC. Doch nun soll alles besser werden bei den Wespen, die eine neue Tennis- und Hockeyakademie eröffnet haben.

Hauptinitiator der neugegründeten Wespen-Akademie ist Jan Pörkens, Vorstandsmitglied und zuständig für den Bereich Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Überlegung, die Attraktivität des Vereins zu steigern, war die Motivation. Anlass hierzu gaben immer wieder aufkommende Themen wie Leistungsdruck und konkurrierende Hobbies. Die Jugend tummelt sich nun mal immer mehr im Virtuellen, für manche Kids mag da ein Sport wie Hockey eher angestaubt daherkommen.

Aber, sagt Pörksen: „Der Verein genießt einen Vertrauensvorschuss und kann mehr als nur ein Raum für sportliche Betätigungen sein. Er kann darüber hinaus ein Netzwerk bilden.“ Es sei daher die Idee der Akademiegründung nach dem Vorbild bereits existierender Akademien in anderen Vereinen entstanden. Die Ziele der Wespen-Akademie teilt Pörkens in vier Schwerpunkte auf.

Zum einen soll eine Ausbildung auf höchstem Niveau garantiert werden. Des Weiteren möchte man der sozialen Verantwortung den Heranwachsenden gegenüber gerecht werden und deren Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit ernst nehmen. Auch die Talentförderung soll in Zukunft große Aufmerksamkeit in der Akademie bekommen. Den letzten Baustein bildet eine hohe Innovationsbereitschaft, die aus Pörkens Sicht unablässig ist.

Jugendarbeit als Fundament für sportlichen Erfolg

Die Zehlendorfer Wespen beschäftigen fast ausschließlich hauptamtliche Trainer*innen im Kinder- und Jugendbereich. Es finden zudem häufig Diskussionen mit Experten über Themen wie gesunde Ernährung statt. Auch der Erwerb von Kultur- und Sprachkompetenzen durch ausländische Spieler*innen gehört zur Philosophie der Akademie.

Die Angebote werden für Spieler*innen zwischen zehn und 21 Jahren angeboten – gegen Teilnahmegebühr. „Wir wollen unser Angebot sukzessiv ausbauen und sind stets auf der Suche nach neuen Kooperationspartnern. Perspektivisch wollen wir unser Vereinsgelände vergrößern, um mehr Kinder aufnehmen zu können“, sagt Pörkens.

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Der Erste Vorsitzende, Ralf Stähler, betont die lange Tradition, die der Verein bei der Entwicklung von Konzepten für die Kinder- und Jugendarbeit habe. An der Eröffnung der Akademie nahm auch die Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Cerstin Richter-Kotowski, teil. Sie stieß in ein ähnliches Horn wie Stähler: „Die Zehlendorfer Wespen leisten einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Bezirk. Die Kinder und Jugendlichen werden hier nicht nur als junge Menschen, sondern als Teil der Gesellschaft gesehen.“

Auch die Präsidentin des Berliner Hockeyverbandes, Marie Gnauert, richtete einige Worte an die Anwesenden. Sie sprach davon, dass die Jugendarbeit das Fundament für den sportlichen Erfolg bildet.

Verbands-Präsidentin Marie Gnauert warnte aber auch davor, den Breitensport zu vernachlässigen. Der Leistungssport bilde lediglich einen kleinen Teil des Verbandes ab. Aber dessen sind sie sich nach eigener Aussage bei den Zehlendorfer Wespen ja bewusst bei ihrer neuen Akademie.

Bjarne Knebel

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