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Schweden war so mittelgut. Neu-Eisbär Wilson im Trikot von Modo Hockey.

© Imago/Norgren

Neu bei den Eisbären Berlin: Kyle Wilson: "Bei den Eisbären gibt es keine faulen Äpfel"

Acht neue Spieler haben die Eisbären vor der Saison verpflichtet, einer davon ist der Kanadier Kyle Wilson. Ein Center mit viel Erfahrung - die Eisbären sind sein Arbeitgeber Nummer 16.

Wenn er die Ausrüstung abgelegt hat, dann wirkt Kyle Wilson nicht wie jemand, der auf dem Eis mal eben drei Gegner zur Seite schieben kann. Der Kanadier, 183 Meter groß und aber doch angeblich 91 Kilo schwer, wirkt filigraner als er vielleicht ist in seiner Funktion als Center auf dem Eis. Ganz schwer zu sagen, wie sehr der Mann mit ganz viel Erfahrung im internationalen Eishockey seinem neuen Arbeitgeber Eisbären Berlin denn nun weiterhelfen kann. 31 Jahre ist Wilson alt, seit 2002 hat er in 15 verschiedenen Teams gespielt. Und was die statistischen Werte angeht, zeigt der Karriereindikator bei ihm eher nach unten. Bei seinen jüngsten Stationen in der Schweiz und Schweden scheint er nicht so glücklich geworden zu sein.

Aber das mit der Statistik, sagt Eisbären-Trainer Uwe Krupp, heiße ja nicht viel. Ist ja immer wichtiger im Eishockey, ob so ein Spieler auch passe. Er kannte Wilson vor dem Wechsel nach Berlin nicht persönlich, aber natürlich hatte er den Namen schon irgendwie gehört, sagt Krupp. In jedem Fall hat der Mann aus Oakville in Ontario schon viel erlebt, von der National Hockey-League (NHL) bis zur Kontinental Hockey-League (KHL). Neben Kanada, den USA, Schweden, der Schweiz und Russland sogar auch schon in Lettland gespielt, für das KHL-Team Dynamo Riga – nicht sein einziger Arbeitgeber in der internationalen, von Russland regierten Liga. Aber das war Standard bei Wilson, selbst seine 39 NHL-Spiele verteilen sich auf drei Arbeitgeber (Washington, Columbus und Nashville). Das schafft auch nicht jeder Eishockeyprofi.

Sechs von acht neuen Eisbären. Maximilian Franzreb (l-r), Jamie MacQueen, Nick Petersen, Kyle Wilson, Daniel Fischbuch und Vincent Hessler posieren im Rahmen des Eistrainingsauftakts der Eisbären.
Sechs von acht neuen Eisbären. Maximilian Franzreb (l-r), Jamie MacQueen, Nick Petersen, Kyle Wilson, Daniel Fischbuch und Vincent Hessler posieren im Rahmen des Eistrainingsauftakts der Eisbären.

© dpa/Petersen

Smart wirkt er im Gespräch, der Mann mit dem flotten Blondschopf. Das mit den Eisbären habe er sich gut überlegt, aber er habe nur Gutes über den Klub und sein Team gehört. Seit Jahren. „Da gab es nie faule Äpfel in der Mannschaft in Berlin“, sagt Wilson. Obwohl er persönlich nur Julian Talbot kannte. „Gegen den habe ich früher mal im Nachwuchs gespielt, aber das ist schonlange her.“ Aber er habe seine Informationen über seinen neuen Klub "über ein paar Ecken bekommen". Die Eisbären seien für ihn eine der ersten Adressen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), auf die er sich nach eigenen Angaben freut. Im Dezember hat er bei den Adler Mannheim in Davos im Spengler Cup als Gastspieler mitgemischt, daher kenne er den DEL-Stil ein wenig sagt er. „Da geht es nicht so wild auf dem Eis zu wie in Russland aber auch nicht so geordnet wie etwa in Finnland. Spielerisch ist das trotzdem anspruchsvoll, die DEL kommt mir entgegen“, glaubt er.

Zuletzt profilierte sich Wilson eher nicht als Torjäger

Zuletzt – an seinen statistischen Werten gemessen – war Wilson eher kein Torjäger, obwohl ihm 2013/2014 für Riga in der KHL immerhin 17 Treffer gelangen. Das wird in jedem Fall spannend, wie mit wem und wo ihn Trainer Krupp im Sturmreigengefüge einsetzen wird. Aber natürlich ist das alles nach ein paar Tagen Eistraining auch noch sehr früh, Wilson hat erst vor knapp zwei Wochen in Berlin als einer vor vier neuen erfahrenen Stürmern unterschrieben und bis zum ersten ernsthaften Test dann in der Champions League (CHL) gegen Lulea am 19. August sind es ja auch noch ein paar Tage. Für Wilson dann schon ein interessantes Spiel, denn die schwedischen Liga kennt er aus der vergangenen Saison, als er 22 Mal für MoDo Hockey Örnsköldsvik auflief, bevor es dann in die Schweiz nach Langnau ging.

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In jedem Fall ist Kyle Wilson motiviert. Nach Berlin sei er gekommen, weil er ein Team gesucht hat, „mit dem ich etwas gewinnen kann“. Die Meisterschaft in der DEL soll es sein. Und da sieht er sich beim einstigen Serienmeister Eisbären, der in den jüngsten drei Jahren als größten Erfolg nur eine Viertelfinalteilnahme auf sein Konto brachte, an der richtigen Adresse. Egal, soll ja weiter aufwärts gehen bei den Eisbären in dieser Saison, hat Uwe Krupp schon gesagt, nach dem ersten Training am Montag („wir wollen Meister werden“).

Und außerdem ist Berlin natürlich eine große Nummer. Klar, wenn man zuletzt in Langnau im Emmental gewohnt im Kanton Bern hat (9000 Einwohner), dann sowieso. Außerdem gibt es hier auch gutes Programm für die ganze Familie, einen Ausflüge ins Tropical Island hat die Familie Wilson schon hinter sich. War natürlich eine schöne Sache, sagt der Vater Kyle Wilson.

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