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James Harden hat in den vergangenen 16 Spielen immer mindestens 30 Punkte erzielt.

© Kim Klement/USA TODAY Sports/Reuters

NBA: James Harden: Fürchtet den Bart

Der Star der Houston Rockets hat in den vergangenen 16 NBA-Spielen immer mindestens 30 Punkte erzielt. Nebenbei stellte er aber auch einen Negativrekord auf.

Orlandos Evan Fournier fasste die Probleme der NBA-Verteidiger mit James Harden ziemlich treffend zusammen. „Ich dachte eigentlich, wir hätten einen guten Job gegen ihn gemacht“, sagte der Shooting Guard der Magic. „Aber dann guckst du auf die Anzeigetafel und er hat 38 Punkte gemacht. Er ist einfach unglaublich.“

Harden ist mit 29 Jahren auf dem bisherigen Zenit seiner Schaffenskraft. In der vergangenen Saison wurde der Star der Houston Rockets zum ersten Mal als wertvollster Spieler (MVP) der US-Profiliga ausgezeichnet, doch aktuell bewegt er sich statistisch in Sphären, in die zuvor nur die ganz Großen der Basketball-Geschichte vorgedrungen waren. Zwar verlor sein Team in der Nacht zu Montag 109:116 in Orlando, es war allerdings Hardens 16. Spiel in Folge mit mindestens 30 Punkten. Das war in den 42 Jahren seit der Fusion zwischen NBA und der Konkurrenzliga ABA nur Kobe Bryant gelungen. Dessen Rekord aus dem Jahr 2003 stellte Harden nun ein.

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Mit mehr als 34 Punkten pro Spiel ist der Guard mit dem markanten Vollbart der beste Werfer der NBA und dass seine Rockets nach schwachem Saisonstart wieder auf Play-off-Kurs sind, haben die Texaner vor allem Harden zu verdanken. Seit sich mit Chris Paul der zweite All-Star im Team kurz vor Weihnachten verletzt hat, läuft fast alles über Harden. In den vergangenen zehn Spielen erzielte er sieben Mal mehr als 40 Punkte und drei Triple-Doubles, also zweistellige Werte in den Kategorien Punkte, Assists, Rebounds. Mehr denn je gilt für die Gegner die Warnung „Fear the beard!“ – fürchtet den Bart! –, die bei Houstons Fans auf vielen Shirts und Mützen zu finden ist.

Houston ist zu abhängig von Harden

An guten Tagen ist Harden schlichtweg nicht zu stoppen. Verteidigt man ihn hinter der Dreierlinie nicht eng genug, trifft er aus der Distanz. Ist man nah dran, zieht er mit seinem schnellen ersten Schritt zum Korb. Und selbst gegen nahezu perfekte Verteidigung provoziert er zumindest Fouls oder kreiert Würfe, die bei fast jedem Basketballer aussichtslos wären, bei ihm aber mit erstaunlicher Regelmäßigkeit im Korb landen. So entschied er Anfang Januar das Duell mit dem aktuellen Meister aus Golden State, indem er den letzten Wurf in der Verlängerung aus großer Distanz über Klay Thompson und Draymond Green, immerhin zwei der besten Verteidiger der Liga, trocken versenkte.

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Dass Harden überhaupt Abend für Abend solche Ausnahmeleistungen vollbringen muss – und Houston dennoch drei der letzten fünf Spiele verloren hat – heißt für sein Team nichts Gutes. In der Vorsaison erarbeiteten sich die Rockets mit einer schwer zu verteidigenden Mischung aus Einzelaktionen von Harden, gutem Aufbauspiel von Paul und präzisen Distanzwürfen die beste Bilanz aller Teams in der Hauptrunde und scheiterten in den Play-offs nur ganz knapp an den Golden State Warriors. Aktuell ist das Team viel zu einfach auszurechnen. „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass James jeden Abend Übermenschliches leistet“, sagte Trainer Mike D’Antoni.

17 Dreier, nur ein Treffer

Denn die extrem hohe Belastung – niemand steht in der NBA pro Spiel länger auf dem Parkett – macht sich auch bei Harden bemerkbar. Zwar ist der 1,96 große Kalifornier sehr robust, da fast jeder Angriff über ihn läuft, leidet irgendwann aber auch die Präzision. Kein Spieler verliert in der NBA so oft den Ball wie Harden und in der Nacht zu Montag landete er sogar unfreiwillig in den Geschichtsbüchern. 17 Mal warf er von jenseits der Dreierlinie und traf nur ein Mal – macht eine Quote von 5,9 Prozent und einen neuen Negativrekord. „Der Ball wollte einfach nicht reingehen“, sagte Harden unbeeindruckt. Umso erstaunlicher, dass ihm dennoch 38 Punkte gelangen.

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Im Kampf um den NBA-Titel ist Houston trotz Harden nur krasser Außenseiter, individuell könnte er seinen Erfolg aus dem Vorjahr aber wiederholen. Neben dem Griechen Giannis Antetokounmpo, der in den USA aufgrund seiner Athletik als „Greek Freak“ gefeiert wird, gilt Harden als Favorit für die MVP-Auszeichnung. An Selbstvertrauen hat es dem Bärtigen noch nie gemangelt und so überrascht seine Aussage zu diesem Thema nicht. „Ich brauche den MVP-Titel – und ich werde ihn bekommen.“

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