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Bei der EM 2016 verlor Deutschland gegen Frankreich im Halbfinale mit 0:2. Seither hat die Nationalelf kein Spiel mehr verloren.

© dpa

Nations League der Uefa: Sorry, weder Zeit noch Lust!

Warum sich unser Autor gar nicht auf die Nations League freut und den neuen Uefa-Wettbewerb (vielleicht) boykottieren will. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von David Joram

Nations League, Balleluja! Noch mehr Topfußball, schon in der Dreier-Gruppenphase! Deutschland gegen Holland, Frankreich gegen Deutschland. Klassiker gegen den politischen Komazustand im Land. Der Fußball nimmt uns alle mit, so wie es schon immer war. 1990, als Rijkaard (der Sauhund!) den Völler-Rudi bespuckte, oder 1982, als der Schumacher-Toni (auch ein Sauhund!) den Battiston dermaßen gezielt umnietete, dass die Jacketkronen herausbrachen. Und 74, natürlich – erst die Schwalbe von Hölzenbein, später dann Rudi Michel: „Müller, und 2:1!“

Ab September 2018 werden wir diese Geschichten also wieder des Öfteren hören – wegen der Nations League. Leider.

Weil die Uefa (aber nicht nur die) gerne mehr Geld verdienen will, müssen die großen Duelle geopfert werden. Mehr Klassiker also, solange bis sie irgendwann keine mehr sind. Wer darunter leidet, sind die kleinen Verbände, die Boateng, Özil, Pogba & Co. nur noch dosiert zu sehen bekommen. Dann nämlich, wenn zwischen März und November 2019 eine komplette EM-Qualifikation gespielt werden muss. Die dauerte mal fast zwei Jahre, muss jetzt aber im Rekordtempo abgespult werden.

Wer dann tatsächlich zur EM fährt, entscheidet sich wegen der Verflechtung mit der Nations League aber erst im März 2020! Wer soll da noch durchblicken, wenn plötzlich alles superwichtig ist und der Fußball gar nicht mehr ruhen will? Auf so viele Pflichttermine habe ich keine Lust mehr. Mir fehlt auch die Zeit dafür. Die Nations League wird boykottiert! Basta!

Andererseits ... Frankreich gegen Deutschland ... na, mal schauen.

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