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Timo Werner hat in 18 Spielen bereits 20 Tore erzielt.

© Jan Woitas/dpa

Nationalstürmer von RB Leipzig: Timo Werner trifft und trifft und trifft

Beim Sieg gegen den 1. FC Union spielt der Nationalstürmer gar nicht sonderlich gut, doch dem Leipziger gelingt "das beste Tor, was ich je geschossen habe“.

Julian Nagelsmann tat sich nicht ganz leicht. Auf die Frage, welche Schulnote er Timo Werner nach seinen zwei Treffern beim 3:1-Sieg von Rasenballsport Leipzig gegen den 1. FC Union geben würde, wollte er sich erst mal rausreden. Eigentlich müsse man ihm zwei Noten geben, eine für das Tore schießen und eine für den Rest. Letztlich kam der Leipziger Trainer aber doch zu einem recht eindeutigen Urteil: „Es ist keine Eins, aber viel schlechter als eine Zwei kann es auch nicht sein, weil er zwei Tore gemacht hat und das der Hauptgrund ist, warum er als Stürmer Geld verdient.“

Dass die Leipziger ihre Millionen bei Werner momentan gut angelegt haben, ist nicht schwer zu erkennen. Durch seine zwei Treffer gegen Union steht der Nationalstürmer nun bei 20 Toren – 99 Prozent der Angreifer wären mit dieser Ausbeute am Saisonende wunschlos glücklich, Werner hat sie nach dem 18. Spieltag erreicht.

Es sieht spielerisch selten voll ausgereift aus, was Werner macht. Seine Technik ist nicht überdurchschnittlich gut und im Gegensatz zu seinem Konkurrenten im Kampf um die Torjägerkanone, Robert Lewandowski, ist er am Ball bei weitem nicht so stark. Auch am Samstag leistete sich Werner einige Unkonzentriertheiten und scheiterte zwei Mal aus guter Position an Unions Torwart Rafal Gikiewicz.

Das bringt den 23 Jahre alten Stuttgarter im Gegensatz zu seinen ersten Saisons als Profi aber nicht mehr aus dem Konzept. Werner versucht es weiter – und hat momentan einfach einen Lauf. Beim 1:1 schoss er den Ball ohne zu zögern aus 16 Metern volley in den Winkel. „Es war das beste Tor, was ich je geschossen habe“, sagte Werner im ZDF. „Es gab aber auch Zeiten, da hätte ich ihn vielleicht aus dem Stadion geschossen.“

Werner hat mittlerweile die nötige Ruhe – und so spazierte er am Samstag auch entspannt mit einem Energieriegel in der Hand von Interview zu Interview. Die Meisterschaft wollte er zwar nicht als Ziel ausrufen, sagte aber auch: „Deutscher Meister möchte jeder werden und warum sollen wir am Ende nicht oben stehen?“ Solange er so viele Tore erzielt wie aktuell, sind die Chancen der Leipziger auf den ersten Titel der noch jungen Vereinsgeschichte nicht schlecht. Denn wenn Timo Werner trifft, hat seine Mannschaft in dieser Saison noch nicht verloren.

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