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Millimeterarbeit. Tottenhams Torhüter Hugo Lloris klärt gegen Leipzigs Timo Werner (l.).

© Dylan Martinez/Reuters

Nagelsmann schlägt Mourinho: RB Leipzig siegt bei Tottenham Hotspur

Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zeigen die Leipziger eine couragierte Leistung – Atalanta Bergamo glänzt derweil gegen Valencia.

Als der Halbzeitpfiff ertönte, war es nicht erstaunlich, dass der für seine Ausbrüche berüchtigte Trainer José Mourinho seelenruhig auf der Bank saß. Vielmehr verwunderte es, dass Julian Nagelsmann genauso entspannt noch ein paar Augenblicke auf der Bank verweilte.

Der Trainer der Leipziger musste im Achtelfinal-Hinspiel bei Tottenham Hotspur mitansehen, wie seine Mannschaft das Spiel bestimmte, etliche Chancen kreierte und doch nach 45 Minuten ohne Zählbares dastand. Mourinho grinste eingemummelt in seinen blauen Anorak in sich hinein.

Rückspiel steigt am 10. März

Noch einmal gut 45 Minuten später war es vorbei mit der listigen Verschmitztheit Mourinhos. Tottenham Hotspur hatte das Spiel mit 0:1 (0:0) verloren und die Mannschaft von RB Leipzig hat gute Aussichten auf ein Weiterkommen im Rückspiel in drei Wochen.

Die Londoner waren stark ersatzgeschwächt angetreten. Mourinho musste auf seine beiden wohl besten Spieler verzichten. Die beiden Angreifer Harry Kane und Heung-min Son waren verletzungsbedingt nicht dabei. Auf der anderen Seite bot Nagelsmann im Sturm den zuletzt starken Patrik Schick und den zuletzt leicht kriselnden Timo Werner auf.

Und auch in der Champions-League-Begegnung setzt sich die derzeitige Verfassung der beiden Leipziger Angreifer zunächst fort. Schick war immer anspielbar, setzte seine Mitspieler klug ein und kam selbst zu guten Chancen wie in der 17. Minute, als sein Kopfball nur knapp am Tor vorbeistrich. Während Werner unglücklich agierte und selbst größte Gelegenheiten wie in der 36. Minute liegen ließ.

Das alles änderte aber nichts am Gesamtbild dieser Paarung, das doch erstaunlich war. Die Leipziger waren überlegen, dabei spielten sie immerhin – trotz dessen Personalsorgen – gegen den Finalisten des Wettbewerbs aus der vergangenen Spielzeit.

Davies foult Laimer

Aber auch in der zweiten Spielhälfte änderte sich zunächst wenig an dem Kräftemessen. Die Überlegenheit der Mannschaft von Trainer Nagelsmann führte gar zu einem Treffer. Konrad Laimer wurde in der 56. Minute von Tottenham-Verteidiger Ben Davies klar im Strafraum gefoult.

Den fälligen Elfmeter verwandelte Werner sicher. Nur wenig später aber kam es dann zu einem emotionalen Ausbruch von Nagelsmann. Schick hatte aus wenigen Metern die große Chance zur Führung, er scheiterte aber an Tottenhams Torhüter Hugo Lloris.

So musste der Bundesligist noch einmal zittern. Den Gastgebern war nun das Bemühen anzumerken, zumindest noch mit einem Remis ins Rückspiel nach Leipzig zu fahren. Die beste Gelegenheit dazu hatte im zweiten Durchgang Giovani Lo Celso, dessen Freistoß in der 73. Minute vom starken Leipziger Torhüter Peter Gulacsis an den Pfosten gelenkt werden konnte.

Auch danach drängten die Engländer auf das Tor der Gäste, doch die letzte Idee und wohl vor allem die Abschlussstärke ihrer beiden verletzten Stürmer Kane und Son vermissten sie doch sehr.

Jubel in Schwarz-Blau. Bergamos Josip Ilicic freut sich über sein Tor zum 2:0 gegen den FC Valencia.
Jubel in Schwarz-Blau. Bergamos Josip Ilicic freut sich über sein Tor zum 2:0 gegen den FC Valencia.

© Luca Bruno/dpa

Bergamo schlägt Valencia 4:1

Der deutsche Fußballer Robin Gosens hat mit der italienischen Überraschungsmannschaft Atalanta Bergamo einen großen Schritt Richtung Viertelfinale gemacht. Der Champions-League-Debütant gewann am Mittwochabend im Achtelfinal-Hinspiel in Mailand gegen den FC Valencia mit 4:1 (2:0).

Hans Hateboer (16. und 62.), Josip Ilicic (42.) und Remo Freuler (57.) trafen für die Gastgeber, die aufgrund von Renovierungsarbeiten im eigenen Stadion wie schon in der Gruppenphase in die benachbarte Mailänder Arena San Siro ausgewichen waren. Denis Tscheryschew (66.) gelang das einzige Tor für Valencia.

Während die Gäste schwer ins Spiel fanden, zeigte Atalanta von Beginn an Offensiv-Stärke. Vor allem über die Flügel - etwa über Linksaußen Gosens - machte Bergamo Druck. Nach einer Reingabe von Aljeandro Gómez brachte Hateboer Atalanta in Führung. Kurz vor der Halbzeit setzte sich Ilicic am Strafraum durch und erhöhte auf 2:0. Valencia war bis dahin kaum gefährlich geworden, hatte bei einem Pfostentreffer von Maxi Gómez (31.) aber Pech.

Bergamos Freuler und Hateboer bauten die Führung weiter aus. Valencia erarbeitete sich im Anschluss zwar vermehrt Chancen, das Tor des eingewechselten Denis Tscheryschew (66.) könnte für das Rückspiel am 10. März in Valencia aber zu wenig sein. (Tsp/dpa)

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