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Eine Mannschaft. Thomas Müller und Toni Kroos tauschen sich nach dem Spiel über die Leistung aus.

© Marius Becker/dpa

Nachgefragt bei Thomas Müller: „Wir waren wieder eine Mannschaft“

Das 0:0 gegen den neuen Weltmeister Frankreich war für die deutschen Nationalspieler um Thomas Müller ein Neustart - in vielerlei Hinsicht.

Thomas Müller ist einer der erfahrenen Nationalspieler, die sich auch nach der verkorksten WM in Russland dem DFB-Team weiter zur Verfügung stellen - wie beim torlosen Remis gegen Frankreich zu sehen. "Die Motivation" sei "groß gewesen", sagt er im Interview.

Herr Müller, wie ordnen Sie das 0:0 gegen Weltmeister Frankreich ein?

Grundsätzlich freuen wir uns, dass wir die Mentalität, die gefordert wurde und die wir uns auch selbst abverlangt haben, auf den Platz gebracht haben und dass wir unser Spielkonzept weitestgehend durchgebracht haben. Wenn man sich die letzten acht Monate anschaut, ist uns das ja nicht in jedem Spiel gelungen. Jetzt waren wir wieder eine Mannschaft, die das eigene Tor mit Mann und Maus verteidigt hat.

Sie haben hinten die Null gehalten, vorne aber auch kein Tor geschossen.

Gerade gegen Ende des Spiels, in den letzten zwanzig Minuten, hatten wir auch jene Umschaltmomente, auf die wir gewartet haben. Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir das Spiel auch 1:0 gewinnen können. Das wäre perfekt gewesen. Wir wussten, dass wir heute nicht 4:0 gewinnen, wir waren eben defensiv eingestellt und vor allem auf Kontervermeidung aus. Wir wollten mit Blick auf Juni nicht mit acht Mann angreifen und nur noch zwei hinten lassen. Wenn man das nimmt, haben wir ein gutes Spiel gemacht. Aber alles perfekt haben wir auch nicht gemacht.

"Die Sicherheit wird wiederkommen"

In der ersten Spielhälfte agierte die deutsche Offensive zaudernd, fast zögerlich.

In der ersten Halbzeit haben wir in unserem Spiel nach vorn kleine Unsicherheiten gehabt. Aber die Sicherheit wird wiederkommen. Mit der Basis können wir zufrieden sein, auch wenn ich als Typ mit einem 0:0 nicht zufrieden sein kann.

Wie hat sich die neue Ausrichtung auf Sie als Offensivspieler ausgewirkt?

Es ist ja jetzt nichts ganz Neues. Gerade gegen große, offensiv starke Mannschaften haben wir in der Vergangenheit auch schon ein solches System praktiziert. Mit Erfolg übrigens. Wir, die wir vorne drin standen, waren uns schon bewusst, dass wir die ersten Verteidiger sind. Und da musst du halt auch schon die Meter machen. Und es macht ja auch Spaß, diese Zweikämpfe zu führen. Wenn du einen Gegner angreifst und dein nächster Mann nur zwei Meter entfernt ist und hilft, dann gewinnst du auch Zweikämpfe.

Kann das Spiel als Neuanfang gelten?

Es wurde im Vorfeld viel darüber diskutiert, wie groß der Umbruch sein muss. Jogi Löw hat darauf hingewiesen, dass es nicht ganz ohne die erfahrenen Spieler geht und diese bewusst in die Verantwortung genommen. Und natürlich ist die Motivation groß gewesen, nicht nur sich selbst, sondern auch den jungen Mitspielern zu zeigen, dass wir um jeden Quadratzentimeter kämpfen müssen. Insofern fühlte sich das Spiel gut an. Jetzt müssen wir da weitermachen.

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