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13 Jahre nach dem Finaleinzug von Peking ist die Mannschaft um Dimitrij Ovtcharov wieder ins Endspiel eingezogen.

© AFP/ Jung Yeon-je

Nach Krimi gegen Japan wartet nun China: Deutsche Tischtennis-Männer stehen im Olympia-Finale

13 Jahre nach dem Finaleinzug von Peking zieht das deutsche Team ins Endspiel ein. Nun braucht es eine Sensation gegen Dauersieger China.

In einem Halbfinal-Krimi gegen Japan haben sich Deutschlands Tischtennis-Männer bei den Olympischen Spielen Silber gesichert und sind damit so erfolgreich wie seit 2008 nicht mehr. 13 Jahre nach dem Finaleinzug von Peking ist die Mannschaft um Dimitrij Ovtcharov am Mittwoch mit einem 3:2 gegen den Gastgeber wieder ins Endspiel eingezogen.

Nachdem Patrick Franziska die Entscheidung noch überraschend knapp verfehlte, sorgte Dimitrij Ovtcharov im letzten Match für den dritten Punkt. Um den Erfolg zu vergolden, benötigt die an Position zwei gesetzte Auswahl am Freitag (12.30 Uhr MESZ) eine Sensation gegen Dauersieger China um Einzel-Olympiasieger Ma Long.

Neben diesem sicheren Edelmetall und Bronze im Einzel für Ovtcharov ist noch eine dritte Medaille fürs deutsche Tischtennis bei diesen Sommerspielen in der japanischen Hauptstadt drin. Am Donnerstag (4.00 Uhr MESZ) wollen die Frauen gegen Hongkong Bronze nachlegen.

Der Olympia-Dritte im Einzel, Ovtcharov, hat mit seiner insgesamt sechsten olympischen Medaille schon jetzt eine Bestmarke aufgestellt. Ma Long könnte zwar zum fünften Mal Olympiasieger werden, so viele Medaillen wie Ovtcharov besitzt aber niemand. Wie Timo Boll feierte er schon Silber 2008 und Bronze 2012 und 2016 mit der Mannschaft.

Revanche für Halbfinale in Rio

Reine Zahlen spiegeln die Spannung dieses Halbfinals nicht wider. Beinahe wäre der Dritte im Bunde, Franziska, bereits zum Matchwinner geworden. Zusammen mit Boll hatte er im Doppel gegen den Mixed-Olympiasieger Jun Mizutani sowie Koki Niwa im fünften Satz zunächst für die Führung gesorgt. Ovtcharov entschied dann gegen den Weltranglisten-Vierten Tomokazu Harimoto nur den ersten Abschnitt für sich. Weil der 40-jährige Boll nach einem Satzrückstand gegen Mizutani sein Einzel aber wendete, führten die Deutschen mit 2:1, als Franziska wieder an die Tischtennis-Platte trat.

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Gegen das Supertalent Harimoto legte er die ersten beiden Sätze vor. Im vierten Durchgang fehlten ihm nur drei, im fünften sogar nur zwei Punkte zum Coup. Doch Harimoto rettete sich noch einmal.

Damit kam es wie schon beim 3:2 im Viertelfinale gegen Taiwan bei dieser noch kniffligeren Aufgabe gegen die an drei gesetzten Gastgeber auf Ovtcharov an. Mit dem 3:0 gegen Koki Niwa führte der Weltranglisten-Siebte sein Team ins Endspiel.

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Die deutschen Männer revanchierten sich damit auch für die Halbfinal-Niederlage vor fünf Jahren in Rio gegen die Asiaten. Auf dem Weg zu Silber 2008 hatten sie die Japaner ebenfalls im Halbfinale besiegt. Eine solche Medaillen-Serie wie die Männer haben Deutschlands Tischtennis-Frauen nicht vorzuweisen.

Aber auch sie können zum zweiten Mal nacheinander nach dem Überraschungssilber 2016 bei den Olympischen Spielen eine Medaille holen. Zwar blieb die Mannschaft von Bundestrainerin Jie Schöpp in ihrem Halbfinale gegen die übermächtigen Chinesinnen erwartungsgemäß chancenlos. Im Spiel um Bronze rechnet sich die an drei gesetzte Auswahl selbstbewusst aber etwas aus. „Eine Medaille wäre unglaublich“, sagte Han Ying und berichtete davon, wie sie im olympischen Dorf die Bilder von anderen Medaillengewinnern gesehen habe. „Wir waren alle neidisch. Wir haben dann darüber gesprochen, dass wir auch unbedingt eine gewinnen wollen“, sagte die 38-Jährige. (dpa)

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