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Einsam im Derby. Nicht nur dieser Fan von River Plate hätte sein Team schon am vergangenen Samstag gerne gegen die Boca Juniors unterstützt.

© Alejandro Pagni/AFP

Nach Krawallen bei Copa Libertadores: Finale soll nicht in Argentinien stattfinden

Der südamerikanische Fußballverband rät, das Endspiel zwischen den Erzrivalen Boca Juniors und River Plate ins Ausland zu verlegen. River drohen Sanktionen.

Nach den Krawallen vor dem Final-Rückspiel der Copa Libertadores zwischen den argentinischen Hauptstadtclubs Boca Juniors und River Plate soll die Partie nun am übernächsten Wochenende ausgetragen werden. Das Spiel werde am 8. oder 9. Dezember stattfinden, wie der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL am Dienstag mitteilte. Wo das Finale ausgetragen werden soll, war zunächst noch unklar. Es sei allerdings vernünftig, die Partie nicht in Argentinien spielen zu lassen, hieß es in der Mitteilung des Verbands.

Der Bürgermeister der kolumbianischen Millionenmetropole Medellín meldete schon Interesse an dem Spiel an. „Wenn CONMEBOL entscheidet, dass das Finale der Copa Libertadores zwischen Boca und River in einer neutralen Stadt ausgetragen werden soll, bieten wir Medellín als Schauplatz des Fußballs des Friedens an“, schrieb Federico Gutiérrez auf Twitter.

Und selbst aus dem fernen Europa kam schon ein Angebot. Die italienische Hafenstadt Genua lud die beiden Vereine ein, das Endspiel im Stadion Ferraris auszutragen. Damit würden die Clubs, die einst von genuesischen Auswanderern gegründet wurden, zu ihren Ursprüngen zurückkehren. „Wir wären sehr stolz darauf, so bedeutende Vereine wie Boca und River in unserer Stadt zu beherbergen, indem wir sie an einem Ort willkommen heißen, der in gewisser Weise auch ihre erste Heimat ist“, sagte der Sportdirektor der Stadt, Stefano Anzalone.

Am vergangenen Samstag hatten River-Fans den Teambus von Boca auf dem Weg ins Stadion mit Steinen angegriffen. Dabei wurden mehrere Spieler verletzt. Das Finale wurde daraufhin zunächst auf Sonntag verschoben und dann erneut abgesagt. Der Sicherheitsminister der Stadt Buenos Aires trat nach den Krawallen zurück. In Buenos Aires findet am Freitag und Samstag der G20-Gipfel statt.

Erstmal steht der G20-Gipfel an

Gegen River Plate hat der südamerikanische Verband ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der argentinische Fußballverein habe 24 Stunden Zeit, zu beweisen, dass er nicht an den Fan-Krawallen am Wochenende beteiligt war, teilte der Verband in einer kurzen Mitteilung am Montagabend mit. Wegen der Folgen der Attacke auf den Teambus der Boca Juniors in Buenos Aires war das Rückspiel der Copa Libertadores gegen die Stadtrivalen River Plate am Sonntag auf einen noch unbestimmten Termin verschoben worden.

Der südamerikanische Fußball-Verband will einen neuen Spieltermin festlegen. Der werde aber sicherlich nach dem G20-Gipfel liegen, der am 30. November und 1. Dezember in der argentinischen Hauptstadt stattfindet. Das Hinspiel im Boca-Stadion endete 2:2 (2:1).

Das Stadtderby um den Titel in der südamerikanischen Champions League zwischen Boca Juniors und River Plate elektrisiert seit Wochen das ganze Land. Noch nie zuvor standen zwei argentinische Teams im Finale der Copa Libertadores. Bislang gewannen die Boca Juniors sechs Mal den Titel, River Plate war bereits drei Mal südamerikanischer Clubmeister. (dpa)

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