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Amateurfußballer liegt am Boden (Symbolbild).

© imago/Claus Bergmann

Nach Gewaltexzess in der Kreisliga: Spieler fünfeinhalb Jahre gesperrt, Betreuer sieben Jahre

In Duisburg war es am vergangenen Wochenende bei einem Aufstiegsspiel zu üblen Szenen gekommen. Nun fällte das Sportgericht die Urteile.

Nach Attacken gegen zwei Schiedsrichter bei einem Amateur-Fußballspiel hat ein Sportgericht mehrjährige Spiel- und Platzverbote verhängt. Ein Betreuer des TuS Asterlagen aus Duisburg darf sieben Jahre lang keine Funktion in einem Verein ausüben. Außerdem dürfe er nach einer Entscheidung des Sportgerichts des Fußballkreises Moers anderthalb Jahre keinen Fußballplatz betreten, sagte ein Sprecher des Fußballverbandes Niederrhein. Zudem erhielt ein Spieler fünfeinhalb Jahre Spiel- und ein Jahr Platzverbot.

Zu den Vorfällen war es am vergangenen Samstag bei der Partie von Asterlagen gegen den Büdericher SV gekommen, die dann abgebrochen wurde. Es ging um den Aufstieg in die Kreisliga A. Der Schiedsrichter hatte nach Angaben von Staffelleiter Peter Hanisch zwei Rote Karten wegen Tätlichkeiten gegen Asterlagener Spieler verhängt.

Der Betreuer soll einen Schiedsrichter-Assistenten zu Fall gebracht und anschließend auf ihn eingetreten haben. Mit den sieben Jahren Betätigungssperre sei das Gericht ein Jahr unter der möglichen Höchststrafe von acht Jahren geblieben, sagte der Verbandssprecher.

Der Spieler soll den Schiedsrichter, der wie auch einer seiner Assistenten im Krankenhaus behandelt werden musste, geschlagen und getreten haben. Zuvor soll ein weiterer Spieler des Duisburger Vereins einen Gegenspieler mit einem Kaugummi bespuckt haben. Er erhielt fünf Monate Spielsperre. Beide Spieler sollen außerdem an einem Antigewalt-Training teilnehmen.

Der Verbands-Sprecher sagte, dass sich der anwesende Spieler vom TuS Asterlagen während der Verhandlung persönlich bei dem Schiedsrichter mit Handschlag entschuldigt habe. Auch der Betreuer soll sich bei dem Assistenten entschuldigt haben.

Frymuth äußert sich tief besorgt

Peter Frymuth, Präsident des Fußballverbandes Niederrhein und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes, hatte sich nach Bekanntwerden der Geschehnisse tief besorgt über die Entwicklung in den unteren Klassen geäußert. In der „Rheinischen Post“ sagte Frymuth, einige Spieler würden die Schiedsrichter offenbar als Freiwild empfinden. „Dieser Vorfall sollte alle sensibilisiert haben, sich nun endlich gegen diese Entwicklung zu stellen“, betonte Frymuth und stellte fest: „Wenn wir darauf keine Antwort finden, wird es schwierig, den Spielbetrieb in allen Bereichen aufrechtzuerhalten. Es werden sich dann schlicht keine Schiedsrichter mehr finden.“ (Tsp/dpa)

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