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Vor dem Anpfiff. Rostocker Fans verbrennen Pyro und zeigen ein Banner mit Frakturschrift. Dazu lief Musik der "Böhsen Onkelz".

© Felix König/Agentur54Grad/imago images

Update

Nach der umstrittenen Fan-Choreographie: Hansa Rostock geht von Geldstrafe aus

Gegen Stuttgart zeigten Fans ein Banner mit rechtsradikalen Anspielungen und zündeten Pyrotechnik. Der Verein rechnet mit einem finanziellen Nachspiel.

Hansa Rostock ist in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Drittligist verlor am Montagabend gegen den Zweitligisten VfB Stuttgart 0:1 und zeigte dabei eine starke Leistung. Diskutiert wurde nach dem Spiel aber nicht nur über die knappe Niederlage, sondern auch über die Choreo der Rostocker Fans.

Denn vor dem Anpfiff zeigten die Fans ein Banner, auf dem in Frakturschrift "Ausser Rand und Band, für Verein und Vaterland" stand. Daneben waren das Logo von Hansa Rostock sowie eine Deutschlandflagge abgebildet.

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Auf Anfrage des Tagesspiegels teilte Hansas Pressesprecherin Marit Scholz mit, es handelte sich um eine Choreo des Fanklubs "Wolgastä" anlässlich des 20-jährigen Bestehens, "und somit um eine Choreo, die nicht vom Verein selber initiiert und auf die Beine gestellt wurde, sondern um eine von einem Fanklub beantragte Choreo".

Nach Angaben von Scholz werden Choreos vorab mit einer Skizze beantragt und auf Sicherheitsrelevanz geprüft. Die angemeldete Choreo sei nicht sicherheitsrelevant gewesen. "Zudem wurde die Polizei vorab über die Choreo in Kenntnis gesetzt und die Inhalte durch den Staatsschutz geprüft. Die Prüfung ergab keine Auffälligkeiten. Darüber hinaus hat der Vorstand des FC Hansa Rostock auch den Aufsichtsrat über den Antrag und den Inhalt der Choreo informiert."

"Entscheidend dafür, ob eine Choreo genehmigt wird, ist demnach nicht die persönliche Auffassung und Haltung zu Inhalten, sondern ob sich diese Inhalte im rechtlichen Rahmen bewegen", sagt Scholz: "Als demokratischer Verein in einer demokratischen Gesellschaft bedeutet dies dann unter Umständen auch Dinge zu tolerieren - selbst wenn man diese persönlich nicht gut findet."

Das Aus im DFB-Pokal hat für den Drittligisten sehr wahrscheinlich dennoch ein teures finanzielles Nachspiel. Die Vereinsführung geht nach dem Abbrennen von Pyrotechnik im Rahmen der diskutierten Choreographie von einer empfindlichen Strafe aus. „Ich rechne mit einer Geldstrafe in Höhe von 15 000 bis 20 000 Euro“, sagte Vorstandschef Robert Marien der „Ostsee-Zeitung“ Rostock (Mittwoch).

Chemnitzer Fans solidarisieren sich mit Frahn

Zuvor hatten sich die Fans des Chemnitzer FC beim Spiel gegen den Hamburger SV (5:6 i. E.) mit einer Choreo mit Daniel Frahn solidarisiert und zeigten Schilder mit dessen Rückennummer 11 hoch. Der CFC hatte sich vor einer Woche von seinem Kapitän getrennt und ihm Nähe zur rechten Szene vorgeworfen. Der Stürmer hatte während des Spiels beim Halleschen FC im Gästeblock zwischen CFC-Fans gesessen, die der mutmaßlich rechtsradikalen Szene zugeordnet werden. (Tsp)

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