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Große Enttäuschung bei Viktoria: Der eingewechselte Enes Küc konnte die Niederlage in Würzburg auch nicht mehr abwenden.

© Scheuring/ imago images

Nach der 0:3-Niederlage in Würzburg: Viktoria 89 hat es nicht mehr in der eigenen Hand

Da Viktoria gegen die Würzburger Kickers verlor, ist der Berliner Drittligist nun auf Patzer der Konkurrenz angewiesen, um die Klasse zu halten.

Farat Toku wusste, was auf seine Mannschaft zukommt. Schon vor dem Abstiegsduell bei den Würzburger Kickers hatte der Trainer Viktoria 89 gewarnt. Dass es allerdings eine solch herbe 0:3-Niederlage geben würde, dürfte ihn dann doch überrascht haben. Die Bedeutung des Spiels in Würzburg war im Vorfeld beiden Teams bewusst gewesen.

Während die Kickers selbst bei einem Unentschieden bereits als dritter Absteiger neben Türkgücü München und dem TSV Havelse festgestanden hätten, wollten die Berliner mit einem Sieg den Vorsprung auf Verfolger SC Verl auf sieben Punkte ausbauen. Was so schön in der Theorie klingt, klappte in der Praxis dann allerdings nicht ganz so gut.

"Uns fehlte im letzten Drittel die Effektivität, wir waren nicht zielstrebig genug. Leider fehlte mir persönlich auch die Überzeugung im Team, ohne die man nicht die Klasse halten kann", zeigte sich Toku unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.
Dabei hatte die Formkurve des Berliner Drittligisten seit dem überraschenden Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg vor drei Spieltagen endlich wieder etwas nach oben gezeigt.

Mit dem Auswärtserfolg bei der Bundesligareserve von Borussia Dortmund eine Woche später schnappte sich Viktoria sechs Punkte aus zwei Spielen, die so wahrscheinlich gar nicht eingeplant waren und nun doch so wichtig sind im Kampf um den Klassenerhalt.

Viktoria braucht unbedingt eine Leistungssteigerung

Doch es scheint so, dass Viktoria momentan nur in der Rolle des Außenseiters funktionieren kann. Nach der knappen Niederlage vergangene Woche gegen den MSV Duisburg, der zu diesem Zeitpunkt direkter Tabellennachbar war, folgte am Samstag der nächste Rückschlag. Ein Rückschlag, dessen Tragweite dramatisch ist, denn Viktoria hat es nun nicht mehr in der eigenen Hand, den Klassenerhalt zu schaffen.

Da Würzburg trotz des Sieges noch immer ein Wunder braucht, um in der nächsten Saison doch noch in der Dritten Liga spielen zu dürfen, wird es sich wohl zwischen Viktoria und dem SC Verl entscheiden, wer das Abstiegsquartett komplettiert. Und der SC Verl fuhr im Parallelspiel am Samstag einen 2:1-Auswärtssieg beim FC Saarbrücken ein und hat damit nur noch einen Punkt Rückstand auf Viktoria, dafür aber noch ein Spiel mehr zu absolvieren.

Kommenden Freitag empfängt das Team von Toku zuhause im Jahnsportpark Saarbrücken und muss genauso wie Verl am Samstag unbedingt gewinnen. Was von vornherein eine nicht ganz einfache Aufgabe für Viktoria ist, scheint nach dem Spiel in Würzburg, das alle Probleme offenlegte, die die Berliner in der Rückrunde haben, zunehmend schwieriger. Keine Kreativität in der Offensive und eine schlechte Chancenverwertung, wenn sich Viktoria doch mal eine Möglichkeit erarbeitet hatte.

Die teilweise fehlende spielerische Klasse konnte Viktoria zuletzt noch mit genügend Kampfgeist und Einsatzwillen wettmachen, der gegen Würzburg allerdings nicht mehr zu erkennen war. Während die Berliner im Spiel gegen Duisburg wenigstens noch nach vorne spielten nach dem Gegentreffer und zu mehreren Chancen kamen, fielen sie in Würzburg nach dem 1:0 komplett auseinander und kassierten im Anschluss zwei weitere Gegentreffer.

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Das sollte einer Mannschaft in solch einem wichtigen Spiel eigentlich nicht passieren, vor allem nicht gegen die direkte Konkurrenz. "Die Niederlage und diese Situation müssen wir analysieren und uns intensiv auf die Partie gegen Saarbrücken am kommenden Freitag fokussieren", lautet die nüchterne Bilanz von Toku. Dass es Viktoria eigentlich kann, haben die Spieler bereits des Öfteren gezeigt. Nun müssen sie es in den kommenden zwei Spielen erneut beweisen, sonst droht der Gang zurück in die Regionalliga.

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