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Da geht’s lang. Nach dem Trainingslager in Bad Kleinkirchheim kehren Trainer Jens Keller und die Spieler des 1. FC Union nach Berlin zurück.

© Jörg Carstensen/dpa

Nach dem Trainingslager: Der 1. FC Union kommt zurück aus der Eistonne

Union Berlin zieht nach dem Trainingslager in Österreich Bilanz – und hat personell noch einiges zu tun.

Die Anstrengungen für die Fußballer des 1. FC Union waren hoch in den letzten zehn Tagen. Das Trainingslager in Bad Kleinkirchheim in den Bergen Kärntens, schlauchte. Einige Male lagen die Akteure erschöpft am Boden. Aber seit Mittwoch ist es nun vorbei.

Am Donnerstag und Freitag dürfen die Profis zur Abwechslung mal entspannen. Trainer Jens Keller gab zwei Tage trainingsfrei. „Wenn man zehn Tage aufeinander sitzt, ist es unheimlich wichtig, dass man mal abschalten kann und keinen mehr sieht“, sagte Keller. Am Samstag wird dann in Köpenick wieder trainiert.

Der Spaß blieb in Österreich aber nicht auf der Strecke. Auch nach dem abschließenden 1:0-Testspielerfolg gegen den englischen Zweitligisten Birmingham City am Dienstag, den ein Treffer von Damir Kreilach sicherte, konnten die Spieler trotz ihrer geschundenen Körper lachen. Sebastian Polter kühlte sich erst in der Eistonne ab. Dann nahm er ein großes rundes Stück Gefrorenes aus dem bauchhohen Behälter und reckte es wie eine Meisterschale in die Höhe.

Kellers Fazit nach den Einheiten in Bad Kleinkirchheim und den beiden Freundschaftsspielen im rund 110 Kilometer entfernten Wolfsberg fiel positiv aus. „Wir konnten alles durchziehen, was wir uns vorgestellt haben. Die Erkrankung von Michael Parensen ist der einzige Wermutstropfen“, sagte Keller. Allrounder Parensen hatte wegen eines hartnäckigen Virusinfekts bereits am Wochenende die Heimreise antreten müssen. Er soll aber ab Samstag wieder ins Training einsteigen.

In der Innenverteidigung ist Union dünn besetzt

Die Neuzugänge Akaki Gogia (Dynamo Dresden), Marcel Hartel (1. FC Köln), Peter Kurzweg (Würzburger Kickers), Grischa Prömel (Karlsruher SC) und Marc Torrejon (SC Freiburg) haben sich gut eingeführt. „Wir suchen noch den einen oder anderen. Aber das ist nicht ganz einfach, wenn man sieht, welche Gelder heutzutage verlangt werden“, sagte Keller. Vor allem in der Abwehr gibt es noch personellen Bedarf, obwohl Kaderplaner Helmut Schulte auch in Österreich fleißig herumreiste und -telefonierte.

Es fehlt nach wie vor ein Backup für Rechtsverteidiger Christopher Trimmel. Für die Innenverteidigung gibt es bisher mit Toni Leistner, Torrejon und Fabian Schönheim nur drei der sonst üblichen vier Kandidaten. Allerdings ist Leistners Verbleib weiter nicht sicher. Sein Wechsel zum englischen Zweitligisten Norwich City, der 3,5 Millionen Euro bot, scheitere bislang am Veto Unions. „Wenn plötzlich ein unmoralisches Angebot kommt, ist das eine Geschichte des Vereins, die ich akzeptieren muss. Wobei ich ihn natürlich sehr gern bei uns haben würde“, sagte Keller. Schönheim war in den letzten beiden Jahren häufig verletzt. Im schlimmsten Fall braucht Union mindestens zwei neue Innenverteidiger.

In der Offensive sieht es deutlich besser aus. Durch die Verpflichtungen von Gogia und Hartel gibt es viel mehr Potenzial hinter den Spitzen. „Wenn man unsere Offensive anschaut, wird es viele schwierige Fälle geben“, sagt Keller. Das gilt auch für das Tor. Der Trainer lässt weiter offen, ob Daniel Mesenhöler oder Jakob Busk den Vorzug bekommt. Fest steht nur, dass Felix Kroos Kapitän bleibt und Defensivspieler Lukas Lämmel ausgeliehen werden soll.

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