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Wir müssen reden. Es läuft noch längst nicht alles rund bei den Eisbären in dieser Saison.

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Nach dem ersten Saisonviertel: Eisbären Berlin noch mit viel Luft nach oben

Sieben Siege, sechs Niederlagen - Tabellenplatz neun. Nach 13 Saisonspielen fällt die Bilanz der Eisbären durchwachen aus.

Meister wollen sie bei den Eisbären in dieser Saison bekanntlich werden. Das ist kein vermessenes Ziel für einen Verein, dem im April nur ein Sieg zum Titel fehlte. Nach dem ersten Viertel der Hauptrunde steht allerdings fest: Die Berliner haben noch Luft nach oben, meisterlich waren die Darbietungen in den ersten 13 Spielen kaum einmal. Am Sonntag kassierte das Team von Clement Jodoin die insgesamt sechste Niederlage in dieser Spielzeit, das 2:3 (1:0, 0:1, 1:2) bei den Kölner Haien war verdient. Kapitän André Rankel meinte nach dem Spiel bei Telekom Sport: „Das waren zu viele Strafen heute, deswegen verlieren wir im Endeffekt. Wir müssen da was drauflegen.“

Dass die Berliner zu viel Zeit in Unterzahl verbringen, zieht sich wie ein roter Faden durch die ersten Wochen. Nur die Iserlohn Roosters kassierten in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bislang mehr Zwei-Minuten-Strafen als die Eisbären. In Köln waren es allein zehn, die letzte führte zum 2:1 für die Haie. Zwar konnte Louis-Marc Aubry noch einmal ausgleichen, die Freude darüber währte allerdings nur kurz. Gleiches galt für die Führung nach dem ersten Drittel durch den Treffer von Sean Backman. Beide Berliner Tore fielen in Überzahl, das Powerplay ist bislang das Prunkstück. Hier führt die Mannschaft die DEL-Statistik sogar an.

Sieben Eisbären-Profis fehlten am Sonntag verletzt oder krank in Köln

Auch in einer anderen Beziehung sind die Eisbären ganz vorn mit dabei – das Team hat mit fast schon dramatischem Verletzungspech zu kämpfen. Sieben Stammspieler fehlten Jodoin am Sonntag – zu allem Überfluss musste auch noch Marcel Noebels wegen einer fiebrigen Erkältung passen. Nur neun von 26 bisher eingesetzten Spielern standen in allen 13 Partien auf dem Eis. Zum Glück ist der Kader tief. Dauerhaft kann das allerdings kein Team kompensieren. Einmal haben die Eisbären schon reagiert, mit Torwart Kevin Poulin wurde die Defensive wesentlich stabilisiert. Ohne den kanadischen Goalie stünde die Mannschaft vermutlich noch schlechter da als auf dem momentanen neunten Platz. Weitere Kaderkorrekturen könnten unumgänglich werden. Im Falle von Abwehrspieler Florian Kettemer deutet sich das bereits an. Der 32-Jährige hat bisher nur einen Vertrag bis Ende November, die Verlängerung für die komplette Spielzeit scheint reine Formalität.

Womöglich müssen die Eisbären auch noch einmal in der Offensive reagieren. Bisher stehen zu wenig Tore auf der Habenseite, vor allem im Spiel Fünf gegen Fünf. Zeit dafür bleibt noch ausreichend, so eine Eishockey-Saison ist lang und der Meister wird schließlich nicht im Herbst gemacht.

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