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Erhöhter Diskussionsbedarf. Die Füchse-Spieler Drago Vukovic, Jakov Gojun und Silvio Heinevetter im Zwiegespräch.

© dpa

Nach dem Aus im DHB-Pokal: Füchse hoffen auf ein Wiedersehen mit Magdeburg

Die Füchse müssen die Pokalniederlage gegen Magdeburg schnell abhaken – am Sonntag geht es in der Bundesliga darum, die Position im Spitzenfeld zu verteidigen.

Silvio Heinevetter war mächtig bedient und stürmte in die Katakomben. Auf dem Weg Richtung Kabine befand sich der Torhüter der Füchse Berlin noch im vielzitierten Tunnel; er hatte keine Augen und erst recht keine Ohren für die Menschen um ihn herum. Dass Heinevetter später überhaupt noch einmal den Tatort Max-Schmeling-Halle betrat, hatte vermutlich allein TV-rechtliche Gründe. Seit dieser Saison verpflichten sich die Handball-Bundesligisten vertraglich dazu, die zentralen Protagonisten eines Spiels für eine Analyse vor eine Fernsehkamera zu stellen. So, wie der Abend verlaufen war, hätte Heinevetter garantiert lieber in irgendeinen Ball gebissen und gar nichts gesagt. Ging nur leider nicht.

21 Paraden hatte der Torhüter der Füchse Berlin am Mittwoch im Pokalviertelfinale gegen den SC Magdeburg gezeigt – ein phänomenaler Wert. Dass die Berliner trotzdem 30 Treffer zuließen, sagte einiges über ihre Schwachstellen an diesem Abend aus. Vor allem gegen das Tempospiel und den überragend schnellen wie treffsicheren Robert Weber (14 Tore) fiel ihnen wenig bis gar nichts ein. „Von den 16 Gegentoren zur Halbzeit waren mindestens die Hälfte Konter“, sagte Rückraumspieler Drago Vukovic, „das ist so natürlich nicht akzeptabel.“ Noch offensichtlicher waren allerdings die Schwächen im Positionsangriff. „Wir haben diese Probleme schon länger und es fehlt jemand, der Verantwortung übernimmt“, sagte Trainer Velimir Petkovic. „Zuletzt haben wir das mit Mattias Zachrisson gelöst, er hat mit seiner Klasse viele Tore gemacht“, ergänzte der Coach, „aber wenn eine stärkere Mannschaft mit einer guten Deckung kommt, dann brauchst du die ganze Mannschaft, die sich gute Chancen erarbeitet.“ Im kämpferischen Bereich mussten sich die Füchse zwar keine Vorwürfe gefallen lassen, spielerisch entsprach ihre Darbietung aber nicht dem Standard, den es für eine dritte Teilnahme am Finalturnier nach 2014 und 2015 gebraucht hätte.

Viel Zeit, der vergebenen Chance auf eine schöne Dienstreise hinterherzutrauern, haben die Füchse ohnehin nicht. Am Sonntag geht es für die Berliner bereits in der Bundesliga weiter, dann schaut der VfL Gummersbach in der Max-Schmeling-Halle vorbei – und wiederum vier Tage später steht das wichtige Punktspiel bei der SG Flensburg-Handewitt auf dem Programm. Für den Kampf um die vermutlich drei Champions-League-Plätze könnte das Duell mit den Norddeutschen von elementarer Bedeutung sein.

Andererseits haben die Füchse mit der Niederlage gegen Magdeburg noch längst nicht alle Chancen auf einen Titel in der Saison 2017/18 verspielt. „Ich würde mich freuen, wenn wir uns noch einmal in Magdeburg wiedersehen würden“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert. Dort findet am 19. und 20. Mai das Finalturnier um den EHF-Cup statt. Als Topmannschaften aus der Bundesliga zählen Berlins und Magdeburgs Handball-Profis traditionell zum Favoritenkreis.

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