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Check. Auch bei Eintracht Frankfurt können die Unioner Florian Hübner (l.) und Torwart Rafal Gikiewicz jubeln.

© Uwe Anspach/dpa

Nach dem 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt: Der 1. FC Union kann noch viel erreichen

Wieder mal beweisen die Berliner, dass sie in dieser Bundesliga-Saison enorme Fortschritte gemacht haben. Die Fans dürfen träumen. Ein Kommentar.

Von David Joram

Manchmal ist es ratsam, Geschenke einfach anzunehmen. Der Clou am Geschenkeannehmen ist freilich, auch den Knoten der Schnur zu lösen, die Verpackung aufzureißen und zuzugreifen, wenn der Inhalt jungfräulich vor einem liegt. Oder, wie es im Fußballsprech heißt: den Gegner bestrafen. Das schaffen nicht alle Mannschaften in der Fußball-Bundesliga – der 1. FC Union schafft es immer häufiger. Und das ist eine echte Qualität.

Es beweist, dass die Berliner mittlerweile wie ein edler Tropfen Rotwein sind, nachhaltig, betörend, ausgereift. Der 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt war ein weiterer Beleg dafür, wie geradlinig Trainer Urs Fischer seine Mannschaft entwickelt hat.

So ist auch im DFB-Pokal etwas möglich

Schnörkellos hat Union beim Europapokalteilnehmer agiert, kühl, einsatzfreudig – und eben zupackend, als drei Frankfurter Spieler vor dem 0:1 die Lage völlig verkannten und Christopher Lenz den Ball kampflos servierten. So geht Fußball, gierig, aufmüpfig, konsequent.

Dass die Berliner nun auch in der Fremde fleißig punkten können, lässt nicht nur die Mission Klassenverbleib in sehr greifbare Nähe rücken, sondern gibt auch Hoffnung für das Pokalspiel am 4. März in Leverkusen.

Ja, mit Leistungen wie bei der Eintracht oder in Bremen dürfen die Fans des 1. FC Union in dieser Saison noch einiges von ihren Lieblingen erwarten. Gegen beide Gegner hatten die Berliner das Hinspiel noch verloren, als es ebenfalls knapp zuging. Nun bietet Union kaum noch Geschenke an – und nimmt gleichzeitig immer mehr mit. Die Planungen für eine weitere Bundesliga-Spielzeit dürfte Manager Oliver Ruhnert angesichts dieser konstant starken Leistungen längst angeschoben haben.

Hinzu kommt, dass Nebenkriegsschauplätze wie jener, den Sebastian Polter eröffnete, offenbar keinerlei Einfluss aufs Tagesgeschäft haben. Das Team wirkt nach außen stabil; dass Sebastian Andersson, Polters Sturmkonkurrent, gegen Frankfurt wieder ins Tor traf und am zweiten Treffer wesentlich beteiligt war, passt ins Bild. Wenn der Aufsteiger weiter so auftritt, wird er in dieser Saison noch einige Konkurrenten bestrafen – und sich selbst reich beschenken. Die Fans dürfen träumen.

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