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Nützte nur nichts. Karl-Heinz Riedle erzielte den ersten Bundesliga-Treffer für Blau-Weiß 90.

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Nach Bundesliga-Debüt des 1. FC Union: Warum der schlechte Start kein schlechtes Omen sein muss

Bisher spielten alle Berliner Bundesliga-Neulinge in ihrer ersten Saison gegen den Abstieg. Nur ein Team war dabei erfolgreich. Ein Rückblick.

Das erste Bundesliga-Spiel der Vereinsgeschichte kann dem 1. FC Union niemand mehr nehmen. Die Erinnerung daran, dass es ein 0:4 gegen die ungeliebten Rasenballsportler aus Leipzig geworden ist, allerdings auch nicht. Trösten können sich die Berliner aber damit, dass es noch schlimmer hätte kommen können – und auch schon gekommen ist. Union belegt in der Rangliste der schlechtesten Saisonstarts der Bundesliga-Neulinge seit 1963 nur den geteilten zweiten Rang. Gleichauf mit Alemannia Aachen. Der heutige Regionalligist verlor 1967 ebenfalls 0:4 – gegen den FC Bayern München.

Auf Platz eins der ungeliebten Rangliste steht allerdings ein anderer Berliner Verein. 1974 verlor Tennis Borussia das erste Bundesliga-Spiel 0:5 gegen Eintracht Braunschweig. TeBe stieg am Ende der Saison als Vorletzter ab und ist heute Oberligist.

Unter den schlechtesten zehn Saisonstarts von Neulingen in der Bundesliga-Geschichte findet sich noch ein weiterer Berliner Verein. Blau-Weiß 90 teilt sich den siebten Platz mit dem Karlsruher SC. Die Berliner, inzwischen wie TeBe Oberligist, verloren 1986 am ersten Spieltag mit 1:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das erste Bundesliga-Tor für die Mariendorfer erzielte Karl-Heinz Riedle zum zwischenzeitlichen Ausgleich. 33 Spieltage und nur drei Siege später war das blau-weiße Kapitel Bundesliga-Geschichte schon wieder beendet.

Die einzige Berliner Mannschaft, die ihre Premiere mit einem Sieg abschloss, ist kurioserweise Tasmania 1900. In der Saison 1965/66 schlug Tas den KSC zum Auftakt 2:0. Die Tore erzielte Wulf-Ingo Usbeck. Es sollte aber nur eine weiterer Sieg in der ganzen Saison hinzukommen. Tasmania stieg abgeschlagen ab und hält bis heute diverse Negativrekorde.

Das erste Spiel von Hertha BSC in der Bundesliga, im Gründungsjahr 1963, war ein Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg. Hans-Günter Schimmöller erzielte beim 1:1 den Ausgleich. Am Ende der Saison konnte sich Hertha mit einem Punkt Vorsprung auf Preußen Münster vor dem Abstieg retten.

Alle Berliner Mannschaften spielten in der ersten Bundesliga-Saison also gegen den Abstieg. Ähnliches dürfte auch dem 1. FC Union blühen. Dass ein schlechter Start allerdings ein schlechtes Omen für den Rest der Saison sein muss, widerlegte Tasmania. Da aber auch Tasmania abstieg, sollten sich die Köpenicker besser ein anderes Vorbild suchen.

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