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Immer drauf: Zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Schalke 04 wurde um jeden Zentimeter geackert.

© Marius Becker/dpa

Mönchengladbach gegen Schalke 04: Torloses Duell der Klopp-Erben

Beim Bundesliga-Debüt zweier Trainer-Neulinge geht es zwar zünftig zur Sache, der spielerische Glanz bleibt aber auf der Strecke.

Die Mainzer Trainerschule ist in Bundesliga-Kreisen inzwischen ein geflügelter Begriff. Jürgen Klopp und Thomas Tuchel haben nicht nur den aggressiven, pressingorientierten Fußball in der Liga geprägt, sondern auch einige ihrer Kollegen inspiriert. Gleich zwei dieser Nachkömmlinge feierten am Samstagabend im direkten Duell ihr Bundesliga-Debüt: Am Ende gab es für Marco Rose, den neuen Trainer von Borussia Mönchengladbach und David Wagner, den neuen Coach beim FC Schalke 04, ein 0:0-Unentschieden.

Beide Trainer-Neulinge in der Bundesliga haben einige Zeit an der Seite von beziehungsweise unter Jürgen Klopp gespielt und dabei die ganze Palette seiner fußballerischen Identität mitgenommen. Das war auch beim Auftaktspiel ihrer beiden Teams kaum zu übersehen. Beide Mannschaften rissen läuferisch die Kilometer ab, arbeiteten aggressiv gegen den Ball und setzten den Gegner früh unter Druck. Das erfreut Fans von Fleiß und harter Arbeit auf dem Spielfeld, die Spielkultur kann dabei aber schnell auch flöten gehen.

Und so sahen die Zuschauer zwar ein intensives Spiel, aber auch eines, in dem auffiel, dass beide Teams lieber gegen statt mit dem Ball arbeiten. Schalke stellte sich zunächst geschickter dabei an, auf schnelle Vorstöße zu setzen und ansonsten den Ball zu meiden. Nach etwa fünf Minuten vergab Neuzugang Benito Raman die erste Chance des Spiels, als er eine scharfe Hereingabe nicht richtig traf und den Ball am Tor vorbeisetzte.

Von jetzt an war redlich bemühtes Ackern angesagt. Nach einer Viertelstunde zeigte Schiedsrichter Felix Brych dem Gladbacher Florian Neuhaus und Schalkes Benjamin Stambouli die jeweils erste Gelbe Karte auf beiden Seiten. Die größte Chance der ersten Halbzeit hatte dann nach einer halben Stunde wieder Schalke, sie entstand geradezu typisch: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld gelangte die Kugel zu Guido Burgstaller, der direkt weiter in die Spitze spielte, doch Raman hatte frei vorm Tor mit dem aufspringenden Ball erneut Probleme und verzog.

Vor der Halbzeit kam dann auch Gladbach zu ersten Möglichkeiten, doch bei den Versuchen von Laszlo Benes, Breel Embolo und Florian Neuhaus geriet jeweils noch ein Schalker Bein dazwischen.

Wenig Glanz auch in der zweiten Halbzeit

Es blieb auch in der zweiten Halbzeit bei viel Aufwand und Einsatz, aber wenig Glanz. Ein schlimmer Befreiungsschlag von Schalkes Matija Nastasic sprang Alassane Plea vor die Füße, doch der Gladbacher Angreifer traf allein vor dem Tor nur den Pfosten. Zwei weitere Male brannte es im Schalker Strafraum, als erst Torwart Alexander Nübel einen Ball fallen ließ und sich später im Gewühl zu viele Verteidiger nicht einig waren, wer den Ball verarbeiten sollte – beides blieb folgenlos.

Das Spiel wurde gegen Ende hin noch einmal etwas munterer: Der eingewechselte Raffael zwang Nübel zu einer Flugeinlage, Daniel Caligiuri zog auf der anderen Seite knapp übers Gladbacher Tor und Pleas Abschluss von der Strafraumgrenze blieb letztendlich doch zu unplatziert. Für ein Tor reichte das nicht mehr. Aber immerhin für den ersten Bundesliga-Punkt der beiden Trainer-Neulinge. (Tsp)

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